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Rabbi durch Schüsse ermordet

Bei einem Schussangriff im Westjordanland ist ein israelischer Rabbi getötet worden. Von den Mördern fehlt noch jede Spur. Die Hamas preist die „heldenhafte Operation“.
Nach dem Anschlag hat die Armee eine groß angelegte Suche nach den Mördern eingeleitet

NABLUS (inn) – Palästinensische Angreifer haben am Dienstagabend in Samaria einen israelischen Autofahrer erschossen. Der 35-jährige Rasiel Schevach war in der Nähe des Außenpostens Havat Gilad bei Nablus unterwegs, als 22 Kugeln auf ihn abgefeuert wurden. Er wurde in ein Krankenhaus in Kfar Saba gebracht, konnte aber nicht wiederbelebt werden. Die Armee leitete eine Suche nach den Attentätern ein, wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet.

Rasiel Schevach war Rabbi und Mohel, beschnitt also jüdische Knaben. Er hinterlässt seine Ehefrau Jael Schevach und sechs Kinder im Alter zwischen zehn Jahren und zehn Monaten. Der Rabbi arbeitete auch als Freiwilliger für den Rettungsdienst „Magen David Adom“. Die Witwe erzählte nach dem Anschlag, er habe sie noch angerufen und gesagt: „Man hat auf mich geschossen. Bestelle einen Krankenwagen.“ Sie ergänzte: „Ich bin immer noch entsetzt und erregt darüber, mit welcher Leichtigkeit man auf uns schießt.“

Der Knessetabgeordnete Bezalel Smotritsch (HaBeit HaJehudi) war am Abend in der Nähe des Tatortes unterwegs und hielt nach eigenen Angaben an, um zu helfen. „Herr Verteidigungsminister, das muss aufhören!“, appellierte er laut der Tageszeitung „Ma’ariv“ an Avigdor Lieberman. „Weisen Sie die Sicherheitskräfte an, mit strenger Hand zu agieren! Machen Sie den Palästinensern klar, dass sie für jede derartige Aktion einen hohen Preis zahlen müssen.“

Premierminister Benjamin Netanjahu kondolierte den Angehörigen in einer Mitteilung seines Büros. Er versicherte, die Sicherheitskräfte würden alles tun, um den „abscheulichen Mörder“ aufzuspüren.

Amerikanischer Botschafter: Klar, warum es keinen Frieden gibt

Die radikal-islamische Hamas indes bekundete Unterstützung für den Anschlag: „Wir preisen die heldenhafte Operation von Nablus, die eine Reaktion auf die Verstöße und Verbrechen der zionistischen Besatzung auf Kosten unseres Volkes im Westjordanland und in Jerusalem ist“, wird sie von der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zitiert.

Der US-Botschafter in Israel, Daniel Friedman, kritisierte auf Twitter die Hamas und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA): „Ein israelischer Vater von sechs Kindern wurde letzte Nacht kaltblütig von palästinensischen Terroristen getötet. Die Hamas preist die Mörder und die PA-Gesetze werden ihnen finanzielle Belohnungen gewähren. Suchen Sie nicht weiter danach, warum es keinen Frieden gibt. Ich bete für die trauernde Familie Schevach.“

Deutsches Außenministerium: Wer den Anschlag begrüßt, schürt Gewalt

Das Auswärtige Amt in Berlin teilte am Mittwochmorgen mit: „Der tödliche Anschlag gestern auf einen Bewohner eines israelischen Siedlungsaußenpostens im Westjordanland bestürzt uns sehr. Wir verurteilen diesen hinterhältigen Mord auf das Schärfste. Der Familie und den Angehörigen des Opfers gilt unser tiefstes Mitgefühl.“ Weiter heißt es: „Diejenigen, die dafür Verantwortung tragen oder diesen Anschlag begrüßen, schüren die Gewalt, die eine Lösung des Nahostkonflikts auf dem Verhandlungsweg erschwert.“

Der Rabbi wird am Mittwochmittag auf eigenen Wunsch in Havat Gilad beigesetzt.

Von: eh

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