Suche
Close this search box.

Israelische Soldaten verkaufen Schichten

Ein Fernsehbeitrag legt die Praxis im israelischen Militär offen, wie finanziell besser gestellte Soldaten ihre Schichten an Soldaten verkaufen, die das Geld brauchen. Das Militär spricht von Einzelfällen.
Das israelische Militär ist eigentlich ein Ort, an dem alle Menschen gleich behandelt werden sollen

JERUSALEM (inn) – Das israelische Militär nimmt für sich in Anspruch, eine Armee zu sein, die für einen gesellschaftlichen Ausgleich in Israel sorgt. Wie der TV-Sender „Kanal 2“ berichtet, wird dieses Ideal jetzt auf eine Probe gestellt. Danach sollen Soldaten aus einem privilegierteren Umfeld ihren Wachdienst gegen Geld an Soldaten verkauft haben, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht.

Der Fernsehbericht zeigte drei Soldaten, die für eine finanzielle Entlohnung Schichten ihrer Kollegen übernehmen. Die anonymisierten Soldaten erzählten, wie sie an Wochenenden und an Feiertagen die Dienste übernahmen, um sich selbst und ihre Familien unterstützen zu können. Die Vorgesetzten übersähen bewusst diese Praxis, um ihnen diese Zusatzeinnahmen zu ermöglichen.

Reiche gehen nach Hause, andere Soldaten müssen Wache schieben

„Am schmerzvollsten daran ist, dass so die Klassenunterschiede in der Armee offen zutage treten, wo eigentlich alle gleich behandelt werden sollen“, sagte einer der Kampfsoldaten vor der Kamera: „Reiche Menschen gehen nach Hause, während Menschen mit niedrigerem Status an ihrer Stelle Wache schieben müssen.“ Die Zusatzschichten hätten auch Einfluss auf seine Effektivität als Soldat, er mache dadurch mehr Fehler in seiner Arbeit.

In der Stellungnahme des Militärs zum Fernsehbericht heißt es: „Der Kauf und der Verkauf von Dienstschichten ist streng verboten.“ Die Armee erkenne kein weitreichendes Problem, sondern sehe Einzelfälle. Auf der Facebook-Seite des Senders unterhielten sich nach der Ausstrahlung aber diverse Soldaten über diese Praxis des Verkaufens von Schichten. Der allgemeine Tenor war, dass das in ihrer Zeit nicht unüblich gewesen sei.

Von: mm

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen