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Türkei: IS-Anhänger verübte Anschlag in Istanbul

ISTANBUL (inn) – Die Türkei hat bekannt gegeben, dass ein Anhänger des „Islamischen Staates“ den Selbstmordanschlag in Istanbul verübt hat. Erste Hinweise deuten darauf, dass der Anschlag Israelis galt.
Beliebte Einkaufsmeile: In der Istiklal-Straße verübte ein Selbstmordattentäter einen Anschlag

Nach dem Selbstmordanschlag am Samstagmorgen in Istanbul mit fünf Toten, darunter drei Israelis und ein Iraner, sind weitere Details zu Opfern und Täter bekannt geworden. Die Türkei hat inzwischen aufgrund eines DNA-Tests erklärt, bei dem Täter handele es sich um den 1992 geborenen Mehmit Öztürk, der Anhänger des „Islamischen Staates“ gewesen sei.
Israel prüft derzeit im Verbund mit der Türkei, ob der Anschlag gezielt Israelis gegolten hat. Unter den 36 Verletzten befinden sich zehn Israelis, zuvor war die Rede von elf. Die israelische Zeitung „Yediot Aharonot“ berichtet unter Berufung auf die türkische Nachrichtenseite „Haberturk“, der Täter habe die Israelis verfolgt, seit sie ihr Hotel verlassen hatten. Dies zeigten Bilder von Überwachungskameras. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür noch nicht.

Israelfeindlicher Tweet

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seinem israelischen Amtskollegen Reuven Rivlin sein Beileid ausgesprochen. „Der grausame Angriff zeigt einmal mehr, dass sich die Weltgemeinschaft im Kampf gegen den Terrorismus vereinen muss, der die gesamte Menschheit und unsere Grundwerte gefährdet, und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt.“ Zuvor bekundete bereits der türkische Premier Ahmet Davutoglu sein Beileid gegenüber dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.
Eine Mitarbeiterin eines Lokalbüros von Erdogans „Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung“, Irim Atkas, setzte nach Bekanntwerden der Anschläge einen israelfeindlichen Tweet ab. „Ich hoffe, dass alle verwundeten Israelis sterben“, schrieb sie. Der Tweet wurde gelöscht; die Partei kündigte an, Maßnahmen gegen Atkas zu ergreifen. Deren Äußerungen entsprächen nicht der Haltung der Partei.

Terror-Opfer nach Israel gebracht

Inzwischen hat Israel die Leichen der Terror-Opfer nach Israel gebracht. Dabei handelt es sich zum einen um die 60-jährige Simha Dimri. Die frühere Kindergärtnerin aus Dimona war mit ihrem Mann Avi unterwegs, der bei dem Anschlag verletzt wurde. Beide waren Teil einer Touristengruppe, die sich auf einer kulinarischen Reise in Istanbul befand. Simha Dimri hinterlässt vier Kinder und mehrere Enkel.
Ein weiteres Todesopfer ist Jonathan Suher aus Tel Aviv. Der zweifache Vater wollte mit seiner Frau seinen 40. Geburtstag in Istanbul feiern. Seine Frau erlitt leichte Verletzungen bei dem Anschlag. Bei dem dritten Todesopfer handelt es sich um den 69-jährigen Avraham Goldman, ein Touristenführer aus Herzlija. Suher und Goldman besaßen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.
Alle verletzten Israelis, sechs davon israelische Araber, sind inzwischen zur Behandlung in Israel. Eine Frau befindet sich in kritischem Zustand. (df)

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