Im Kampf gegen den Terror brauche Israel mehr Bürger, die Waffen besitzen und im Umgang mit diesen geschult seien. Das hat Israels Minister für Öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, am Montag in Jerusalem gefordert. Er sprach bei der ersten Sitzung des neu gebildeten Knessetausschusses zum Waffenrecht.
Der Likud-Politiker betonte, es gebe „Hunderttausende potentielle Terroristen, die mit einem Messer, einem Schraubendreher, einer Handfeuerwaffe oder Pistole rausgehen können, um Terroranschläge im ganzen Land zu versuchen“. Aufgrund der großen Zahl möglicher Terroristen sei es nicht möglich, jeden Terroranschlag zu vereiteln. Die Angreifer bräuchten kein Labor, um Bomben zu bauen, ihnen reiche ein Messer. Da es nicht an jeder Ecke im Land Polizisten geben könne, brauche Israel mehr an der Waffe ausgebildete Bürger. Diese könnten die Sicherheitskräfte unterstützen, sagte Erdan laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Es sei zuerst Aufgabe der Polizei, die Einwohner zu schützen. „Wenn wir auf die Bürger zurückkommen, um die Stärke zu verdoppeln, dann müssen wir das mit Bedacht und mit entsprechender Ausbildung tun“, erklärte Erdan weiter. Das gegenwärtige Waffentraining sei nicht ausreichend.
Der Likud-Politiker Amir Ohana, der den Ausschuss ins Leben gerufen hat, betonte: „Wir können eine Situation nicht akzeptieren, in der sich die Bürger Israels auf den Straßen mit Regenschirmen und Einkaufswagen verteidigen müssen.“ Die Sicherheit der Israelis werde angegriffen, nicht erst seit fünf Monaten, sondern „es begann mit der Rückkehr des jüdischen Volkes in dieses Land“. Reservisten, die keine kriminelle Vergangenheit hätten, sollten leichter an einen Waffenschein kommen, forderte Ohana.
Ähnlich äußerte sich die Likud-Politikerin Nava Boker. Armeeangehörige aus Elite-Einheiten, sollten sich zur Selbstverteidigung Waffen an Polizeistationen ausleihen dürfen. „Die Sicherheitslage erfordert von uns kreatives Denken, um das Gefühl der Sicherheit bei den israelischen Bürgern zu stärken“, sagte Boker.
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