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Nach Attentat: Schärfere Sicherheitsvorkehrungen

JERUSALEM (inn) – Nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem hat Israel die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt verschärft. Unter anderem kündigte Premierminister Benjamin Netanjahu an, Checkpoints im Ostteil Jerusalems einzurichten.
Auf den Straßen von Jerusalem werden in Zukunft mehr Polizisten patroullieren.
Neben den Kontrollpunkten im Übergangsgebiet zu Ostjerusalem und den arabischen Stadtteilen habe Netanjahu Sicherheitskräfte angewiesen, Razzien in Häusern von potenziellen Terroristen in der Stadt durchzuführen, berichtet die Online-Zeitung „Times of Israel“. Netanjahu habe sich nach einem Treffen mit Verteidigungsminister Mosche Ja‘alon, dem Minister für innere Sicherheit Jitzhak Aharonowitsch und dem Chef des Inlandsgeheimdienstes Joram Cohen für die Maßnahmen entschieden. Außerdem seien zwei zusätzliche Einsatztruppen der Polizei auf Jerusalems Straßen unterwegs. Die Polizei wolle dafür verstärkt Freiwillige ausbilden, meldet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat sagte: „Ich fordere die Einwohner von Jerusalem auf, sich als Freiwillige zu melden, die Bürgerhilfe für Sicherheitskräfte zu verstärken.“ Die Stadtverwaltung forderte diejenigen mit einem Waffenschein auf, sich an die Verantwortlichen ihres Gemeindebezirks zu wenden und den Freiwilligendienst zu unterstützen.

Leichterer Zugang zu Waffen

Aharonowitsch habe außerdem vorgeschlagen, das bestehende Waffengesetz zu prüfen und die Beschränkungen zum Besitz von Waffen zur Selbstverteidigung zu verringern. Derzeit muss ein Israeli 21 Jahre alt sein, psychologische und andere Tests bestehen, um eine Pistole mit 50 Patronen legal zu erwerben. Heute schon sind viele Israelis bewaffnet, als Soldaten, Sicherheitsleute oder Polizisten. In einigen Fällen haben bewaffnete Israelis auch ohne offiziell im Einsatz zu sein, Terroranschläge stoppen oder verhindern können. Das gilt auch für den Anschlag in der Synagoge am Dienstag. Ohne das zufällige Erscheinen von drei bewaffneten Polizisten wären die beiden Attentäter nicht schon nach sieben Minuten gestoppt worden. Netanjahu forderte die Bevölkerung außerdem zu „mehr Aufmerksamkeit“ auf. Wer nur mal kurz Israel besucht hat, weiß allerdings, dass man nirgendwo eine Tasche „vergessen“ kann, ohne dass sofort Feuerwerker der Polizei kommen, um sie zu „entschärfen“. In keinem anderen westlichen Land ist die Bevölkerung derart getrimmt, „aufmerksam“ zu sein. In Problembezirken in Ostjerusalem will die Polizei routinemäßige Razzien durchführen. Die Beamten seien dabei befugt, diejenigen zu verhaften, die sich ihnen entgegensetzen oder sie verbal angreifen. Auch im Westjordanland sollen mehr Sicherheitskräfte eingesetzt werden. Ein weiterer Plan beinhaltet den Vorschlag, vor öffentlichen Gebäuden wie Synagogen Sicherheitskräfte zu positionieren. Am Dienstagmorgen hatten zwei Palästinenser vier Juden in einer Jerusalemer Synagoge ermordet und weitere verletzt. Ein drusischer Polizist erlag später seinen Verletzungen.

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