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Mord an Talmudschülern: Zwei Hauptverdächtige erschossen

HEBRON (inn) – Zwei Hauptverdächtige im Mord an den drei israelischen Talmudschülern sind am Dienstagmorgen bei einer Razzia im Westjordanland ums Leben gekommen. Zahlreiche israelische Sicherheitskräfte hatten seit der Entführung der Jugendlichen Mitte Juni nach den Hamas-Mitgliedern gesucht. Der Drahtzieher sitzt seit Mitte Juli in Untersuchungshaft.
Zwei der Mörder von Ejal Jifrach, Gil-Ad Scha'ar und Naftali Frankel sind von Soldaten erschossen worden.

Die israelischen Sicherheitskräfte hatten die beiden Hauptverdächtigen, Amar Abu-Aischeh (32) und Marwan Kawasmeh (29), in der Nacht zum Dienstag in Hebron aufgespürt. Am frühen Morgen beschossen sie das Gebäude, das den Palästinensern als Versteck diente. Bei dem Feuergefecht kamen die beiden Hamas-Anhänger ums Leben. Sie hatten sich geweigert, sich zu ergeben, schreibt die Online-Zeitung „Times of Israel“.
Ein Sprecher der radikal-islamischen Organisation im Ausland, Hussam Badran, rühmte die mutmaßlichen Mörder: „Zwei Mitglieder der Iss-ad-Din-al-Kassam-Brigaden, Amar Abu-Aischeh und Marwan Kawasmeh, wurden nach einem langen Leben des Opfers und der Hingabe getötet. Dies ist der Weg des Widerstands, und wir folgen auf diesem Weg Schritt für Schritt“, zitiert ihn die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Armeesprecher Peter Lerner teilte mit: „Die heutige erfolgreiche Mission bringt die langzeitige Suche zu einem Ende. Die Täter des Verbrechens stellen nicht länger eine Bedrohung für israelische Zivilisten dar.“
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu dankte den Sicherheitskräften für deren „wichtige“ Mission. „Als wir die Leichen von Naftali, Gil-Ad and Ejal fanden, sagte ich, dass, wer auch immer die Entführung und Ermordung unserer Teenager ausgeführt hatte – dass sein Blut über sein Haupt kommen werde. Heute Morgen wurde es vollbracht“, sagte er nach der Razzia. Die Eltern könne in ihrem Schmerz nichts trösten, doch wenigstens sei der Gerechtigkeit Genüge getan.

Verdächtige bereits früher inhaftiert

Am 12. Juni waren die Jugendlichen Ejal Jifrach, Gil-Ad Scha‘ar und Naftali Frankel entführt und ermordet worden. Ihre Leichen wurden am 30. Juni bei Hebron entdeckt. Die Hamas dementierte zunächst jegliche Verbindung zu der Tat. Erst im August übernahm sie die Verantwortung (Israelnetz berichtete).
Einen Monat nach dem dreifachen Mord nahmen die israelischen Sicherheitskräfte den mutmaßlichen Drahtzieher Hussam Kawasmeh fest. Er gestand die Planung der Entführung und der anschließenden Ermordung der Israelis. Im Verhör belastete er auch seinen Bruder Marwan Kawasmeh sowie Amer Abu-Aischeh (Israelnetz berichtete). Die beiden hätten sich nach der Tat an ihn gewandt, weil sie sich verstecken wollten. Nach eigenen Angaben erhielt er für den Mord Geld von der Hamas in Gaza. Die israelischen Sicherheitskräfte hatten nach der Entführung die großangelegte Operation „Kehrt zurück, Brüder“ eingeleitet. Dabei wurden zahlreiche Palästinenser im gesamten Westjordanland vorläufig festgenommen.
Die beiden nun getöteten Mordverdächtigen waren der israelischen Polizei nicht unbekannt. Marwan Kawasme wurde in der Vergangenheit mehrfach wegen Aktivitäten für die Hamas festgenommen. Nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes Schabak war er Mitglied einer Terrorzelle, die im August 2010 zwischen Hebron und Beit Haggai vier israelische Zivilisten erschoss. Abu-Aischeh wiederum befand sich zwischen 2005 und 2006 in Haft, weil er für die Hamas aktiv war.

„Der Kreis des Bösen hat sich geschlossen“

Die Familien der drei Talmudschüler reagierten erfreut auf die Nachricht vom Tod der beiden mutmaßlichen Mörder: „Wir sind stolz auf die Regierung und auf die Sicherheitskräfte wegen ihrer starken Haltung, dass die Mörder unserer Kinder zu ihrer Strafe kommen sollten“, schreiben sie laut der Tageszeitung „Ma‘ariv“ in einer gemeinsamen Erklärung. Sie dankten den Soldaten, „die ihr Leben riskiert haben, um dem Staat Israel die Abschreckung zurückzugeben. Jeder Feind, der sich gegen uns erhebt, soll wissen: ‚Ich will meinen Feinden nachjagen und sie ergreifen und nicht umkehren, bis ich sie umgebracht habe.‘ (Psalm 18,38)“.
Weiter heißt es in der Mitteilung: „Der Kreis des Bösen hat sich geschlossen. Zu Beginn des neuen Jahres hoffen wir, dass sich von nun an nur Kreise des Guten öffnen werden.“ Die trauernden Angehörigen wünschen dem Volk Israel „ein gutes und süßes Jahr“ und danken den Menschen im In- und Ausland für die Unterstützung.

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