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Protest gegen Boykott-Entscheidung reißt nicht ab

Die Entscheidung von Ben & Jerry's, israelische Siedlungen zu boykottieren, schlägt hohe Wellen. So fordert Botschafter Erdan die US-Bundesstaaten auf, Maßnahmen gegen den Speiseeis-Hersteller zu ergreifen.
Wenn es nach den Plänen des Speiseeis-Herstellers Ben & Jerry's geht, wird dieses Eis bald nicht mehr in israelischen Siedlungen zu kaufen sein

WASHINGTON / JERUSALEM (inn) – Mehr als 35 US-Bundesstaaten haben in den vergangenen Jahren Gesetze gegen die Boykottbewegung BDS („Boykott, Desinvestition und Sanktionen“) verabschiedet. Israels Botschafter in den USA, Gilad Erdan, fordert nun deren Gouverneure auf, aufgrund der Boykott-Ankündigung von Ben & Jerry’s den Speiseeis-Hersteller zu sanktionieren: „Ich bitte Sie, (…) sich gegen die Entscheidung des Unternehmens auszusprechen und in Bezug auf die Gesetze Ihres Staates spürbare Schritte zu unternehmen.“ Die Forderung erfolgte in Absprache mit Außenminister Jair Lapid (Jesch Atid). Dieser bezeichnete die Entscheidung von Ben & Jerry’s als eine „beschämende Kapitulation“ vor Antisemitismus und BDS, die nicht ohne Reaktion bleiben werde.

Am Dienstag äußerte sich auch das amerikanische Außenministerium zur Ankündigung von Ben & Jerry’s. Sprecher Ned Price erklärte, dass die US-Regierung einzelne Entscheidungen von Privatunternehmen nicht kommentiere. Jedoch lehne die Regierung die BDS-Bewegung entschieden ab. Die USA würden ein starker Partner im Kampf gegen die Delegitimierung Israels sein, erklärte er.

Der Bürgermeister von New York, Bill de Blasio, kündigte am Dienstag an, vorerst auf Eis von Ben & Jerry’s verzichten zu wollen. Auf einer Pressekonferenz sagte der Demokrat: „BDS ist eine Bewegung, die den Frieden im Nahen Osten unterminiert.“ Er halte es für „absolut falsch“, dass Ben & Jerry’s diesen Weg einschlägt.

Lob für Ben & Jerry’s

Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) begrüßte dagegen die Entscheidung von Ben & Jerry’s. Aus dem Außenministerium hieß es, die Entscheidung des Speiseeis-Herstellers sei „moralisch und legal“ und stehe im Einklang mit internationalem Recht. Die PA forderte zudem andere Unternehmen auf, ähnliche Schritte zu gehen.

Eine Sprecherin der siedlungskritischen Organisation „Peace Now“ begrüßte ebenfalls den Boykott: „Diese Entscheidung stellt klar, dass die Welt zwischen Israel und den besetzen Gebieten unterscheidet.“ Gleichzeitig wünsche sie sich mehr Entschlossenheit von anderen Unternehmen.

Ungeachtet aller Kritik am amerikanischen Unternehmen meldete der lokale Lizenznehmer von Ben & Jerry’s in Israel einen Verkaufsanstieg von 21 Prozent am Dienstag.

Von: mas

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