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Rivlin dankt Rumänien für Einsatz gegen Antisemitismus

In Rumänien will der israelische Präsident Rivlin eine Vertiefung der Beziehungen anstoßen. Im Parlament des osteuropäischen Landes erhält er stehende Ovationen.
Der israelische Präsident Rivlin plädierte beim Aufenthalt in Rumänien für mehr wirtschaftliche Zusammenarbeit

BUKAREST (inn) – Der scheidende israelische Staatspräsident Reuven Rivlin hat bei einem Besuch in Rumänien am Dienstag und Mittwoch dazu aufgerufen, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu vertiefen. Mit Rivlin reisten etwa 50 Verteter israelischer Unternehmen an. Deren Ziel ist es, die Zusammenarbeit in verschiedenen Gebieten auszubauen, etwa beim Thema Cybersicherheit und Wasser.

Rivlins rumänischer Amtskollege Klaus Iohannis betonte bei einem Empfang, Rumänien setze sich für den Kampf gegen Antisemitismus, Fremdenhass und Hassrede ein. Dieses Thema besprach Rivlin auch bei einem Treffen mit jüdischen Religionsführern des Landes.

Bei dieser Gelegenheit dankte er Rumänien: Das Land gewährleiste den Schutz dieser Gemeinschaft. Dennoch seien antisemitische Vorfälle ein Grund zur Sorge. Erst vor kurzem wurden jüdische Gräber in der Stadt Ploiești geschändet. In diesem Zusammenhang wurden am Montag fünf junge Menschen festgenommen.

Rivlin legte zudem an der Holocaust-Gedenktstätte in Bukarest einen Kranz nieder. Der Publizist und Holocaust-Überlebende Elie Wiesel (1928–2016), der in Rumänien zur Welt kam, hatte sich vor rund 15 Jahren für den Bau der Gedenkstätte eingesetzt. Im Jahr 2009 wurde sie eingeweiht. Bereits 2004 hatte Rumänien eine Mitverantwortung am Holocaust eingeräumt.

„Israel nicht im Konflikt mit Arabern“

Bei seinem Aufenthalt sprach Rivlin auch vor beiden Kammern des rumänischen Parlaments. Zu Beginn applaudierten ihm die Senatoren und Abgeordneten stehend. Rivlin betonte in seiner Rede, Israel sei wie alle Demokratien offen für Kritik. „Aber wir akzeptieren nicht Versuche, uns zu schwächen oder unser Existenzrecht zu unterwandern.“ Israel stehe nicht im Konflikt mit dem Islam oder mit Arabern, sondern kämpfe gegen die „dunklen Mächte, die den Staat Israel terrorisieren und zerstören wollen“. Explizit nannte er dabei den Iran.

Bei Rivlins Besuch hoben die verschiedenen Politiker hervor, dass Rumänien das einzige Land des Ostblocks gewesen ist, das die Beziehungen zu Israel nicht kappten: Sie bestehen seit dem Jahr der israelischen Staatsgründung, 1948. Rivlin bezeichnete Rumänien als „strategischen Partner, Verbündeten und Freund“. „Wir haben so viel mehr voneinander zu lernen, zu geben, einander kennenzulernen, zusammenzuarbeiten – ich hoffe, dass sich die mutige Freundschaft zwischen uns vertieft.“

Rivlins Aufenthalt in Rumänien war für einen früheren Zeitpunkt vorgesehen, musste jedoch wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Am 9. Juli endet seine Amtszeit regulär nach sieben Jahren. Die Knesset wählte vergangene Woche Jitzchak Herzog zu seinem Nachfolger.

Von: df

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