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Israel empfängt ersten emiratischen Botschafter

Die Vereinigten Arabischen Emirate schicken erstmals einen Botschafter in den jüdischen Staat. Mohammed al-Chadscha sieht dies als große Ehre. Derweil sucht der Gesandte noch nach einem Gelände für das Botschaftsgebäude – und für ein eigenes Zuhause.
Präsident Rivlin (l.) empfängt Botschafter Al-Chadscha in Jerusalem

JERUSALEM (inn) – Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin hat am Montag den ersten emiratischen Botschafter im jüdischen Staat empfangen. Mohammed Mahmud al-Chadscha überreichte dem Präsidenten sein Beglaubigungsschreiben bei einer Zeremonie in Jerusalem. Israel empfing den Botschafter mit einer Kapelle und einem roten Teppich. Es ist ein weiterer Schritt in der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den Ländern.

Rivlin begrüßte Al-Chadscha zunächst auf Arabisch, bevor er seine Rede auf Hebräisch fortführte. Er sagte: „Dies ist eine berührende Zeremonie für mich als Präsident Israels.“ Zudem erinnerte der Präsident an die Liebe seines Vaters für die arabische Sprache: Josef Joel Rivlin übersetzte den Koran als Erster ins Hebräische.

Die Vereinigten Arabischen Emirate entschieden sich als erstes Land zur Unterzeichnung der sogenannten Abraham-Abkommen zur Normalisierung mit Israel. Später schlossen sich Bahrain, Marokko und der Sudan an. Die meisten arabischen Länder hatten eine Anerkennung des jüdischen Staates stets ausgeschlossen.

Beide betonen Gemeinsamkeiten

„Unsere Staaten haben ein gemeinsames Ethos: Ein kleiner Staat, der sich vornimmt, ein trockenes Land in einen blühenden Garten zu verwandeln, allen Widrigkeiten zum Trotz.“ Die gesamte israelische Nation sei bewegt und glücklich, den Emirati willkommen zu heißen: „Staatsführer schließen Abkommen, aber echter Frieden, dauerhafter Frieden wird von Volk zu Volk, von Angesicht zu Angesicht gemacht.“

Al-Chadscha antwortete: „Ich werde jede Anstrengung unternehmen, um die Beziehungen immer enger zu machen und die Kluft zwischen den Ländern und ihren Menschen zu schließen.“ Israel und die Emirate verfolgten einen „zivilisatorischen“ Ansatz, um die Tür für neue Möglichkeiten zu öffnen: „Beide Länder haben eine gemeinsame Mission: Frieden und Sicherheit in der Region zu errichten.“ Der Botschafter rief ins Gedächtnis: „Unsere Länder sind die beiden größten und wichtigsten Volkswirtschaften der Region.“

Längerer Aufenthalt

Laut einem Bericht der Onlinezeitung „Times of Israel“ reiste Al-Chadscha in einem Privatjet an und unterzog sich getreu der Richtlinien des Israelischen Gesundheitsministeriums einem Corona-Test. Er wird mehrere Tage in Israel verbringen, während derer er auch Premierminister Benjamin Netanjahu treffen soll. Zudem kundschaftet der Gesandte nach geeigneten Orten für das Botschaftsgebäude und einen eigenen Wohnsitz.

Etwas früher am Montag hatte Al-Chadscha sich bereits mit dem israelischen Außenminister Gabi Aschkenasi (Blau-Weiß) getroffen. Dabei sagte er: „Ich bin sehr stolz und fühle mich geehrt, der erste emiratische Botschafter im Staat Israel zu sein.“ Aschkenasi freute sich über die „schnelle Erwärmung der Beziehungen zwischen den Ländern“.

Al-Chadscha eröffnete einen Twitter-Account, auf dem er auf Englisch und Hebräisch postet. Er hat bereits über 30.000 Abonnenten. Auch die emiratische Botschaft hat bereits einen Account.

Von: tk

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