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Frau nach syrischer Gefangenschaft zurück in Israel

Ein kurioser Vorfall nimmt ein vorläufiges Ende: Nach einem heiklen Deal lässt Syrien eine Israelin frei. Russland vermittelt in dem streng vertraulichen Austausch. Nun muss sich die Frau erklären.
Mit Zaun: An diesem Abschnitt der Grenze zu Syrien bei Madschdal Schams wäre es nicht so leicht, die Länderseiten zu wechseln

TEL AVIV (inn) – Eine israelische Zivilistin, die Syrien betreten hatte und dort in Gefangenschaft geraten war, ist am Freitagmorgen über Moskau nach Israel zurückgekehrt. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bei den Verhandlungen um die Freilassung auf Bitten des israelischen Premiers Benjamin Netanjahu vermittelt.

Die Frau, deren Name nicht genannt wurde, stammt Medienberichten zufolge aus Modi’in Illit. Die 25-Jährige ist demnach aus der ultra-orthodoxen Gemeinschaft ausgestiegen und hat Arabisch gelernt. In der Nähe des Städtchens Madschdal Schams überschritt sie vor zwei Wochen die Grenze zu Syrien an einem Punkt, an dem es keinen Zaun gibt. Zuvor hatte sie bereits versucht, in den Gazastreifen zu gelangen. In Israel soll sie nun vom Inlandsgeheimdienst Schabak verhört werden. Warum sie die Grenze überquerte, ist bislang nicht bekannt.

Heikle Verhandlungen

Als „Gegenleistung“ für die Rückführung ließ Israel zwei syrische Hirten frei, die die Grenze nach Israel überschritten hatten. Außerdem wurde die Haftstrafe für eine Bewohnerin der Golanhöhen, Nihal al-Maqt, verringert. Ein israelisches Gericht hatte Al-Maqt 2017 wegen Hetze verurteilt.

Ursprünglich war offenbar eine Freilassung eines weiteren Syrers vorgesehen, der terroristisch umtriebig war. Nach Informationen der Nachrichtenseite „Axios“ weigerte sich dieser jedoch: Er wolle lieber die restlichen 14 Jahre im israelischen Gefängnis sitzen, als nach Syrien zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt waren Soldaten bereits auf dem Weg in die Pufferzone zwischen Israel und Syrien: Dort warteten sie auf die Hirten, die dort offenbar regelmäßig israelisches Gebiet betreten, und nahmen sie gefangen, um der Regierung damit „Verhandlungsmasse“ zu geben.

Der gesamte Vorfall war streng vertraulich behandelt worden; die Verhandlungen sollten nicht durch Medienberichte gestört werden. Sogar die Mitglieder der israelischen Regierung wurden erst am Dienstag über die Geschehnisse informiert; sie mussten zuvor eine Schweigeerklärung unterzeichnen. Israelische Medien durften nur berichten, dass eine Kabinettssitzung stattgefunden hatte.

Von: df

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