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Französische Regierung löst pro-palästinensische Organisation auf

Kurz nach dem Attentat auf einen französischen Lehrer beschließt die französische Regierung, die Organisation „Cheikh Yassine“ aufzulösen. In der Gruppierung befinden sich den Behörden bekannte Anhänger der radikal-islamischen Hamas.
Gedenken an Samuel Paty: Offenbar waren auch pro-palästinensische Organisationen involviert

PARIS (inn) – Die französische Regierung hat die Auflösung des pro-palästinensischen Kollektivs „Cheikh Yassine“ angeordnet. Anlass war der Terroranschlag auf einen Lehrer in einem Pariser Vorort. Regierungssprecher Gabriel Attal gab am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung bekannt, in den kommenden Wochen sollten weitere Gruppen folgen.

Zuvor hatte Staatspräsident Emmanuel Macron bereits verlauten lassen, das Attentat stehe in direkter Verbindung zu „Cheikh Yassine“. Dabei ging er allerdings nicht weiter ins Detail. Der Name der Organisation geht auf den Scheich Ahmad Jassin zurück. Dieser war einer der Gründer der Terrorgruppe Hamas. 2004 wurde er bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen getötet.

Mitglied forderte Entlassung des Mordopfers

Laut dem „Tagesspiegel“ gehört der militante Islamist Abdelkarim Sefrioui zu den treibenden Kräften der französischen Gruppe. Dieser hatte vor dem Attentat ein Video gepostet, in dem er die sofortige Entlassung des Lehrers Samuel Paty forderte. Sefrioui ist den Behörden bereits wegen seiner islamistischen Aktivitäten und antisemitischen Reden seit den Neunzigerjahren bekannt.

Der Regierungssprecher ging in seinen Aussagen noch weiter: Radikalisierte Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung sollten ausgewiesen werden. Darüber hinaus bestätigte er eine Ankündigung des Innenministers zur Schließung einer Moschee innerhalb dieser Woche im Pariser Vorort Pantin.

Am vergangenen Freitag war der 47-jährige Geschichtslehrer von einem islamistischen Täter mit russisch-tschetschenischen Wurzeln getötet und zusätzlich enthauptet worden. Motiv dafür war nach ersten Erkenntnissen der Ermittler, dass der Lehrer zuvor im Unterricht Mohammed-Karikaturen des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ gezeigt hatte.

Von: mko

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