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Schulen öffnen – wenn die „Ampel“ nicht auf Rot steht

In Israel läuft ein neues Schuljahr an – jedoch nicht für alle Kinder und Jugendlichen. Nach einem neuen System zur Bewertung der Corona-Gefahr fallen hunderte Bildungsstätten in „rote“ Gebiete.
Schule in Corona-Zeiten: Premier in spe Benny Gantz besucht Schüler in Hadera

JERUSALEM (inn) – Schulen in Israel haben am Dienstag landesweit wieder den Betrieb aufgenommen: Für 2,4 Millionen Kinder und Jugendliche beginnt ein neues Schuljahr. Der Jerusalemer Bürgermeister Mosche Lion begrüßte die Erstklässler an der Tali-Geulim-Grundschule persönlich. Bildungsminister Juli Edelstein besuchte Schulen in Efrat. Nachfolgepremier Benny Gantz eröffnete das Schuljahr in Hadera. Dort sagte er den Schülern, die Regierung werde alles tun, um ihnen eine gute Zukunft zu ermöglichen: „Lernt – wir kümmern uns um den Rest.“

Für tausende Kinder blieben die Bildungsstätten wegen der Corona-Pandemie jedoch geschlossen. Das betrifft 332 Schulen sowie 716 Vorschulen und Kindergärten. Sie fallen nach einem am Sonntag eingeführten System zur Bewertung der Ansteckungsgefahr in „rote“ Gebiete. Zunächst plante das Corona-Kabinett der Regierung, Schulen vom Ampel-System auszunehmen. Montagnacht setzte sich der Corona-Beauftragte der Regierung, Roni Gamsu, jedoch durch und erwirkte, dass Schulen in „roten“ Gebieten geschlossen bleiben. Laut Gamsu ist das Risiko der Öffnungen bei täglich durchschnittlich 2.000 Neuinfektionen ohnehin groß genug.

Das Ampelsystem

Die „Ampel“ teilt jeder Stadt oder Kommune die Farbe Rot, Orange, Gelb oder Grün zu. Grundlage dafür bilden verschiedene Faktoren, wie etwa die Zahl der Infektionsfälle pro 10.000 Einwohner und die Zuwachsrate. Es gilt ein Punktesystem: Ab einem Ergebnis von 7,5 oder höher ist ein Gebiet „rot“, bei einem Punktstand zwischen 6 und 7,5 „orange“, zwischen 5 und 6 „gelb“ und ab 4,5 abwärts „grün“.

Fortan gelten für die verschiedenen Farben unterschiedliche Auflagen. In roten Gegenden dürfen Personengruppen draußen nicht mehr als 20 und in Gebäuden nicht mehr als 10 Teilnehmer umfassen. In orangenen Zonen sind bei Treffen draußen bis zu 50 Personen erlaubt und drinnen höchstens 25. Öffentliche oder geschäftlich genutzte Plätze dürfen bis zu 40 Prozent ausgelastet werden, bei Innenräumen gilt eine Obergrenze von 20 Prozent. Grundlage dafür ist ihre Kapazitätsgrenze laut Geschäftslizenz.

In gelben Gebieten sind Gruppengrößen von bis zu 100 Personen draußen und 50 Personen in Räumen erlaubt. Für öffentliche oder geschäftlich genutzte Plätze gilt wiederum eine Auslastungsgrenze von 60 beziehungsweise 40 Prozent. Bei „Grün“ gilt: Draußen maximal 250 Personen, drinnen 100, bei einer Auslastung von höchstens 80 beziehungsweise 60 Prozent.

Komplizierte Regeln

Für größere kulturelle Veranstaltungen gelten weitere, teils komplexe Regeln. So werden dort etwa die oben angegebenen Höchstzahlen mit der Anzahl der Eingänge multipliziert. Zudem muss das Publikum in abgetrennte Bereiche gruppiert werden. Ähnliche Sonderregeln gelten für Synagogen.

Das Gesundheitsministerium vermeldete am Dienstagmorgen 2.159 Neuinfektionen für die vergangenen 24 Stunden. Derzeit sind 21.441 aktive Fälle erfasst. Davon gelten 436 als ernst – 116 Patienten müssen künstlich beatmet werden. Seit Ausbruch der Pandemie sind 939 Israelis mit COVID-19 gestorben.

Von: tk

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