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Evangelikale Delegation besucht Kronprinz

Amerikanische Christen suchen den Dialog mit Saudi-Arabien. Sie sehen Fortschritte im Königreich, wünschen sich aber noch mehr Öffnung.
Joel Rosenberg zu Gast bei Mohammed Bin Salman

DSCHEDDAH (inn) – Eine Delegation prominenter Evangelikaler hat sich am Dienstag in der saudischen Stadt Dscheddah mit Kronprinz Mohammed Bin Salman getroffen. Die Gruppe ist bereits seit Montag auf der arabischen Halbinsel. Am heutigen Mittwoch sind weitere Treffen geplant.

Für den Monarchen bot die Begegnung nach Einschätzung von Beobachtern eine Gelegenheit, die Beziehungen zur Stammwählerschaft des US-Präsidenten Donald Trump zu stärken. Von der christlichen Delegation wird erwartet, dass sie sich insbesondere für bessere Beziehungen zu Israel einsetzt. Evangelikale Christen gelten als pro-israelisch, da sie in der Heimkehr der Juden in das Gelobte Land biblische Prophezeiungen erfüllt sehen.

Hochrangige Gesprächspartner

Angeführt wird die Gesandtschaft von Autor Joel Rosenberg, der neben der amerikanischen auch die israelische Staatsbürgerschaft inne hat. Teil der neunköpfigen Gruppe sind außerdem der Vizevorsitzende des Evangelikalen Beraterkreises von Trump, Johnnie Moore, der ehemalige Sprecher des Evangelisten Billy Graham, Larry Ross und der Pastor der Calvary-Albuquerque-Kirche mit mehr als 15.000 Mitgliedern, Skip Heitzig.

Dem Treffen am Dienstag wohnten auf der Gastgeberseite auch die Botschafterin für die USA, Prinzessin Reema Bint Bandar, Vize-Verteidigungsminister Prinz Chalid Bin Salman, der Generalsekretär der Muslimischen Weltliga, Mohammed al-Eissa, und der Außenminister Adel al-Dschubei bei. Die saudische Botschaft in Washington schrieb in einer Pressemitteilung, man habe über die Stärkung von Koexistenz und Toleranz sowie den Kampf gegen Extremismus und Terrorismus gesprochen.

Worten müssen Taten folgen

Rosenberg sagte laut der israelischen Verteilzeitung „Israel Hajom“, er sei dankbar für wachsende Beziehungen mit Saudi-Arabien. Es sei wichtig, „offen, manchmal auch privat, miteinander darüber zu sprechen, was sich unserer Meinung nach im Königreich ändern muss, auch wenn wir schon Fortschritte in so vielen Bereichen feiern“.

Bin Salman steht insbesondere nach dem Mord an dem Journalisten Dschamal Chaschoggi im vergangenen Jahr in der Kritik. Sonntag hatten mit dem parteilosen Angus King und dem Republikaner Todd Young zum ersten Mal nach über einem Jahr auch zwei US-Senatoren den Prinzen getroffen. King sagte: „Er weiß, dass er da ein Problem hat und er hat uns versichert, dass die Verantwortlichen für den Tod Chaschoggis zur Rechenschaft gezogen werden.“ Bin Salman wisse auch um das Problem ziviler Opfer im Jemen-Krieg. „Worte sind wichtig, aber noch wichtiger finde ich Taten. Wir werden sehen, ob den Worten Taten folgen.“

Von: tk

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