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„Bild“: Deutscher Diplomat zieht sich wegen anti-israelischer Äußerungen zurück

Eigentlich sollte er für den Zahlungsverkehr mit dem Iran Sorge tragen, doch nun ist ihm offenbar ein Interview mit anti-israelischen Aussagen zum Fallstrick geworden: Der deutsche Diplomat Bernd Erbel sagt die Leitung der Handelsgesellschaft Instex ab.
Interview mit Folgen: Bernd Erbel stand in der Sendung „Ken FM“ Rede und Antwort

BERLIN (inn) – Der deutsche Diplomat Bernd Erbel wird die Iran-Zahlungsgesellschaft Instex nicht wie geplant leiten. Das teilte das Auswärtige Amt am Donnerstag mit. Der 63-Jährige stehe aus „persönlichen Gründen“ nicht für das Amt zur Verfügung. Laut der Tageszeitung „Bild“ sind jedoch anti-israelische Äußerungen ausschlaggebend für den Rückzug gewesen.

Erbel hatte dem Bericht zufolge dem umstrittenen Moderator Ken Jebsen ein zweieinhalbstündiges Interview gegeben, das am 16. Juli veröffentlicht wurde. Darin behauptete er unter anderem, Israel sei ein „Fremdkörper“ in der Region. Der Staat sei zudem aus psychologischen Gründen unfähig zur Empathie. Umgekehrt stellte er das Iran-Regime als friedfertig dar. Erbel war von 2009 bis 2013 deutscher Botschafter in Teheran.

Neuanfang mit Instex

Moderator Jebsen hatte sich in der Vergangenheit ähnlich negativ zu Israel geäußert. Im Jahr 2012 behauptete er in seiner Sendung „Ken FM“, Israel begehe einen Massenmord an den Palästinensern. Zudem hätten „radikale Zionisten“ die Medien unterwandert. Ein Jahr zuvor war er beim Sender „Radio Berlin Brandenburg“ entlassen worden, weil er in einem Brief an einen Leser vom „Holocaust als PR“ gesprochen hatte.

Instex wurde Anfang des Jahres von Deutschland, Frankreich und Großbritannien gegründet. Die Zweckgesellschaft sollte ursprünglich dazu dienen, US-Sanktionen gegen den Iran zu umgehen: US-Strafen für Banken, die den Zahlungsverkehr bei Geschäften mit dem Iran abwickeln, sollten so vermieden werden. Bislang blieb das Instrument wirkungslos. Unter Erbel sollte ein neues System anlaufen, bei dem Instex auch Forderungen bei den Iran-Geschäften aufkauft.

Von: df

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