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Rivlin würdigt illegale Einwanderer als Helden

Auf Zypern gedenkt Staatspräsident Rivlin der Internierungslager für illegale jüdische Einwanderer, die vor 70 Jahren geschlossen wurden. Zwei israelische Teilnehmer der Zeremonie haben die von den Briten eingerichteten Lager miterlebt.
Die neue Gedenktafel betont die zyprisch-israelische Freundschaft

NIKOSIA (inn) – An einer besonderen Gedenkveranstaltung hat der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin am Dienstag teilgenommen: Auf Zypern erinnerten Politiker an die Lager, in denen Briten einst Juden internierten, die illegal ins damalige Mandatsgebiet Palästina einwandern wollten. Sie wurden vor 70 Jahren geschlossen.

Rivlin war Ehrengast der Zeremonie, wie das israelische Präsidialamt mitteilte. Er bezeichnete die Geschichte der Einwanderer als „eine Geschichte des Heldentums“ und „eine Geschichte der Hoffnung“. „Es war Hoffnung, die ihnen dabei half, trotz der Stacheldrahtzäune zu erschaffen, zu träumen und zu lieben.“ Die Hoffnung, ins Land Israel zu gelangen, um einen Staat, eine Familie, ein Heim zu gründen, habe die Immigranten am Leben erhalten.

Die Zeremonie wurde im Britischen Militärkrankenhaus in Nikosia abgehalten. Dort gibt es ein Monument für jüdische Einwanderer. Unter anderen war der zyprische Parlamentspräsident Demetris Syllouris zugegen.

Zwei ehemalige Lagerhäftlinge bei Zeremonie

Die Internierungslager wurden während der Mandatszeit eingerichtet, die am 14. Mai 1948 endete. Dort wurden mehr als 53.000 Juden festgehalten. Die meisten von ihnen hatten den Holocaust überlebt und wollten nach Palästina einwandern. 2.200 Babys wurden in den Lagern geboren, ein Drittel kam in dem Krankenhaus zur Welt.

Eines dieser Kinder war der Oberst Amnon Scharon. Nach der Staatsgründung kam er mit seinen Eltern nach Israel. Im Jom-Kippur-Krieg 1973 wurde er acht Monate als Kriegsgefangener in Syrien festgehalten. Er begleitete Rivlin ebenso zu der Zeremonie wie Miriam Milo, die als Dreijährige mit ihren Eltern ins Lager gekommen war. Der Staatspräsident sagte: „Meine Freunde, heute – mit dem Staat Israel – schließen Sie einen Kreis nach 70 Jahren. Die Hoffnung ist Wirklichkeit geworden. Das Volk Israel lebt! Wir werden nie die 163 Menschen vergessen, die in den Lagern starben, unter ihnen 113 Babys. Möge ihr Gedenken zum Segen sein.“

Rivlin enthüllte im Krankenhaus eine Plakette, die an den 70. Jahrestag erinnert. Sie betont die Freundschaft zwischen dem israelischen und dem zyprischen Volk.

Weltweit bekannt wurden die Internierungslager durch den Roman „Exodus“ des amerikanischen Schriftstellers Leon Uris, der auch verfilmt wurde. Er handelt von jüdischen Flüchtlingen, die versuchen, auf dem Schiff „Exodus“ illegal von Zypern nach Palästina zu gelangen.

Von: eh

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