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Palästinenserfrage hat untergeordnete Wichtigkeit

Der Generalsekretär der Arabischen Liga nährt mit jüngsten Äußerungen bei arabischen Journalisten Spekulationen darüber, dass der Weg für eine Annäherung an Israel geebnet werden soll. Unterdessen betont ein libanesischer Analytiker, dass Israel das Hauptproblem in der Region sei.
Die Arabische Liga bei einer Tagung in Kairo

KAIRO (inn) – Die palästinensische Sache – Widerstand gegen Israel und das Drängen auf einen Staat – hat derzeit untergeordnete Wichtigkeit bei der Arabischen Liga. Das hat der Generalsekretär der Organisation, Ahmed Abul Gheit, im Gespräch mit einem ägyptischen Fernsehsender erklärt, wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet. Dennoch sei das Thema dringend, betonte der ägyptische Diplomat.

Die Zeiten und die arabische Welt hätten sich verändert, sagte Abul Gheit. „Die vergangenen Jahre waren die härtesten in der Region“, fügte er hinzu. Dabei verwies er auf die Lage im Jemen, in Syrien und Libyen. Niemand in der Region sollte die Fehler arabischer Herrscher und ihrer Regierungen vergessen, die in einigen Gebieten zu Tragödien geführt hätten.

Den Äußerungen folgten Diskussionen arabischer Vertreter aus verschiedenen Ländern. Der jordanische politische Analyst, Moeen al-Taher, sieht in Abul Gheits Aussage eine Geste, um eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel zu ermöglichen.

Die amerikanische Nahost-Nachrichtenagentur „The Media Line“ zitiert einen politischen Analysten namens Mahmud, der darin ebenfalls einen „klaren Versuch“ sieht, den Weg für eine „Normalisierung der Beziehungen mit dem zionistischen Gebilde“ zu ebnen. „Er (Abul Gheit) ist nicht sehr klug, denn die Araber würden niemals und in keiner Form dieses zionistische Gebilde anerkennen“, sagte Mahmud, der seinen Nachnamen nicht angeben wollte. Der Journalist erklärte weiter, die Mehrheit der Araber betrachte Israel als einen Fremdkörper und sehe sich durch ihn bedroht. „Während Politiker ihre eigenen Agenden und Interessen mit dem zionistischen Gebilde haben, lehnt die arabische Nation es ab.“

Israel als Ursache aller Probleme in Nahost

Aus dem Libanon äußerte sich der Journalist Qasem Qasem gegenüber „The Media Line“. Er erklärte, der Generalsekretär vertrete die offizielle Haltung der Arabischen Liga, welche versuche, den Konflikt mit dem „zionistischen Gebilde“ zurückzufahren. Allerdings versuche sie nicht, andere Angelegenheiten zu priorisieren. „Nichtsdestotrotz ist das zionistische Gebilde der Hauptgrund für alle anderen Probleme in der Region. Die Fakten zeigen, dass interne Angelegenheiten der Araber gelöst werden können, egal wie kompliziert sie sind. Das ist aber nicht der Fall mit dem zionistischen Feind, dem Hauptproblem der Region“, sagte Qasem weiter.

Der palästinensische Vertreter Nabil Schaath betonte unterdessen: „Die USA haben großen Schaden im Irak, in Syrien und in Libyen angerichtet. Sie haben die arabische Welt mit vielen, nicht weniger dringenden Angelegenheiten als der palästinensischen zurückgelassen.“ Die arabische Welt habe deshalb aber nicht das Leiden des palästinensischen Volkes vergessen, ebenso nicht die Risiken, die normale Beziehungen zu Israel mit sich brächten, sagte Schaath.

Von: dn

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