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Wie BDS nicht den israelischen Fußball boykottierte

Als großen Triumph hat die israelfeindliche Boykottbewegung BDS das Ende der Zusammenarbeit des Sportartikelherstellers Adidas und der israelischen Fußballnationalmannschaft gefeiert. BDS glaubt, seinen Teil dazu beigetragen zu haben. Tatsächlich liegt der Fall anders.
In Herzogenaurach findet der Fabrikverkauf der internationalen Sportartikelfirma Adidas statt. Hier sitzt auch die Firmenzentrale.

HERZOGENAURACH / JERUSALEM (inn) – „Team Gerechtigkeit punktet! Adidas sponsert nicht mehr den israelischen Fußballverband“: Das steht auf einem Banner der internationalen Webseite der BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen). Auf dem Bild dazu demonstrieren fünf BDS-Aktivisten mit Schildern vor dem Adidas-Gebäude in Amsterdam. So verkauft BDS das Ende der Zusammenarbeit zwischen dem internationalen Sportausrüster Adidas und der israelischen Fußballnationalmannschaft.

Tatsächlich hat Israel schlicht den Ausrüster gewechselt. Wie Adidas auf Anfrage von Israelnetz mitteilte, ist der Vertrag ausgelaufen und nicht über die vereinbarte Laufzeit verlängert worden. „Diese Entscheidung wurde auf Basis geschäftlicher Überlegungen getroffen und steht in keinem politischen Zusammenhang“, sagt Adidas. Der Sportartikelhersteller danke dem israelischen Fußballverband für die Zusammenarbeit und wünsche weiterhin viel Erfolg.

„Puma sichert uns die besten Bedingungen“

Ende Juli hatte Israel einen Vier-Jahres-Vertrag seiner Fußballnationalmannschaft mit dem Sportartikelanbieter Puma bekanntgegeben. Auch die Frauen- und Jugendmannschaften werden von Puma ausgerüstet. „Die Wahl von Puma war Teil unserer Langzeitstrategie, die besten Bedingungen für unsere israelischen Mannschaften zu sichern“, sagte der Geschäftsführer des israelischen Fußballverbandes, Rotem Kamer. Puma war bereits Ausstatter der Israelis von 1996 bis 2008.

Im vergangenen März haben laut BDS 130 palästinensische Fußballklubs Adidas aufgefordert, ihre Zusammenarbeit mit dem israelischen Fußballverband aufzukündigen. Im Juni gab die israelfeindliche Boykottbewegung eine Petition gegen diesen Vertrag im Adidas-Gebäude in Amsterdam ab.

BDS hat auch gleich eine Warnung an Puma, den neuen Ausrüster der israelischen Fußballnationalmannschaft, ausgesprochen: „Die ikonisch springende Katze wäscht Israels Militärbesatzung und die Verletzung palästinensischer Rechte rein.“ Das Logo von Puma zeigt die gleichnamige Katzenart. „Wir fordern Puma auf, das Sponsoring des israelischen Fußballbundes zu beenden, solange Israel gegen internationales Recht verstößt und die Palästinenser unterdrückt“, schreibt BDS. Höchstwahrscheinlich wird die Bewegung dann wieder in vier Jahren einen Triumph feiern, wenn der neue Vertrag der israelischen Mannschaft mit Puma endet.

Von: mm

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