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Iran verurteilt Äußerung des saudischen Kronprinzen

Einen „unverzeihlichen Fehler“ nennt der höchste iranische Führer Chamenei indirekt die Äußerung des saudischen Kronprinzen Bin Salman, er erkenne Israels Existenzrecht an. Palästinensische Terrorgruppen pflichten ihm bei.
Der höchste iranische Führer Ajatollah Ali Chamenei hat mit drastischen Forderungen auf die Aussagen des saudischen Kronprinzen reagiert

TEHERAN / GAZA (inn) – Der höchste iranische Führer Ajatollah Ali Chamenei hat am Mittwoch alle muslimischen Länder aufgefordert, Israel zu vernichten: „Mit einen intensiven und ausgefeilten Kampf sollen sie den Feind zur Aufgabe und bis zu seinem Untergang zwingen.“ Wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet, bezeichnete er Verhandlungen mit Israel als „unverzeihlichen Fehler“. Damit spielte er auf die Äußerungen des saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman an, der Israel ein friedvolles Leben in seinem eigenen Land zusagte.

Auf Twitter schrieb Chamenei weiter: „An Tagen, an denen uns die Eskalation, Unterdrückung und das Barbarentum der Zionisten im Gazastreifen traurig und wütend stimmen, sorgen wir uns um Palästina. Wir betonen unsere ewige Haltung der Islamischen Republik im Bezug auf Palästinas Angelegenheit.“ Irans Führer unterstrich die Wichtigkeit des Widerstandes der arabischen Welt gegen Israel und dass „Palästina als Thema ganz oben auf der internationalen Agenda des Islams“ stehe.

Terrorgruppen: „Werbekampagne für Israel in der arabischen Welt“

Palästinensische Terrorgruppen warfen am Mittwoch dem saudischen Kronprinzen vor, mit seinem Interview zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen den arabischen Ländern und Israel beizutragen. Ein Vertreter der radikal-islamischen Hamas, Ahmed Jussef, beschuldigte Bin Salman, eine Werbekampagne für Israel in der arabischen Welt zu führen: „Ich bin überrascht, wie man dieses Gebilde vermarkten kann. Das ist ein sehr gefährliches Unterfangen, das überdacht gehört.“ Er bezeichnete die aktuellen Entwicklung als „Virus der Normalisierung“, welcher die arabischen Länder „penetriere“.

Die marxistische Terrorgruppe „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP) bezeichnete den saudischen Kronprinzen als „Patron des amerikanischen Deals des Jahrhunderts, der gegen die Rechte der Palästinenser gerichtet“ sei. Den Ausdruck „Deal des Jahrhunderts“ hatte der US-Präsident Donald Trump für seinen Friedensplan im israelisch-palästinensischen Konflikt verwendet. Auch die Terror-Organisation „Islamischer Dschihad“ verurteilte die Äußerungen Bin Salmans: „Die Äußerungen zielen auf eine Besänftigung der USA und Israel auf Kosten der Araber und Muslime ab.“

Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) äußerte sich bislang nicht zu den Worten des saudischen Kronprinzen. Stattdessen lobte sie die Aussagen von König Salman Ibn Abd al-Asis, der sich für einen unabhängigen palästinensischen Staat einsetzt.

Maas freut sich über saudischen Kronprinzen

Der deutsche Außenminister Heiko Maas dagegen begrüßte die Äußerungen des Kronprinzen. Die grundsätzliche Anerkennung des Existenzrechts Israels durch das saudische Königshaus sei eine „positive Entwicklung“: „Wir gehen damit ganz positiv um“, sagte Maas am Mittwoch bei einem Termin in Jordanien. Gleichzeitig betonte er, dass es im Nahen Osten diverse Konflikte gebe, für die es nachhaltige Lösungen brauche.

Von: mm

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