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Jerusalemer Stadtverwaltung begrüßt Diplomaten und religiöse Leiter

Der Jerusalemer Neujahrsempfang stand in diesem Jahr unter dem Thema „Im Geist der interreligiösen Koexistenz“. Am Donnerstagabend kamen dazu Diplomaten und Leiter der Jerusalemer religiösen Gemeinschaften von Juden, Muslimen und Christen zusammen.
Freut sich über das friedliche Miteinander: Bürgermeister Barkat beim Neujahrsempfang

JERUSALEM (inn) – Der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat hat für Donnerstag zum Neujahrsempfang eingeladen. Den Zeitpunkt erklärte der erste Redner, David Friedman, US-Botschafter in Israel: „Weil es in Israel zum guten Ton gehört, alles ein bisschen später zu machen, versammeln wir uns auch zum Neujahrsempfang erst sieben Wochen später.“

Friedman betonte: „Als Jude ist Jerusalem schon immer Teil meiner Gedanken und Gebete gewesen.“ Dass auch so viele Nichtjuden die Stadt besuchten, freue ihn sehr. Friedman nannte die Vielfalt der Menschen, die in dieser Stadt zusammenkämen und jeweils nach ihren eigenen religiösen Vorstellungen lebten: „Ich freue mich, dass ich der erste US-Botschafter bin, der sagen darf, dass Jerusalem die Hauptstadt Israels ist. In unserer Zeit ist die Unterstützung der USA für Israel glücklicherweise nichts, was wir verstecken müssten. Die USA sind das Land meiner Geburt, doch Israel ist das Land meines Glaubens.“

Der Botschafter machte deutlich: „Unserem Präsidenten Donald Trump ist der Frieden zwischen Israelis und Palästinensern sehr wichtig.“ Doch die Grundlage für einen gerechten Frieden könne nur die Anerkennung von Fakten sein. Daher freue er sich auf die geplante Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem Ende 2019.

Muslim und Jude loben Koexistenz

Der Vorsitzende des Gemeinderats vom Stadtteil Beit Hanina, Hadsch Muhammad Masri, sagte über die Stadt: „Jerusalem ist Muslimen, Juden und Christen, einfach uns allen, heilig. Und nicht nur uns. Sondern selbst vielen nichtreligiösen Menschen bedeutet diese Stadt viel.“ Er sprach die Zusammenarbeit mit der Jerusalemer Stadtverwaltung bezüglich der Infrastruktur an: „Viel ist bereits getan worden, aber wir können noch besser werden, um die bestehenden Lücken zwischen Ost- und Westjerusalem zu schließen.“

Das gute Zusammenleben der Jerusalemer Bevölkerung betonte auch Oberrabbiner Arie Stern: „Immer wieder bin ich von neuem verwundert, wie gut wir miteinander leben. Wir leben nebeneinander, kaufen in den gleichen Läden ein. Wir gehen zu den gleichen Ärzten und benutzen dieselben Straßen. Von den Politikern und aus der Welt hört man immer wieder, wie schwierig das Zusammenleben ist, doch der Großteil unserer Bürger lebt längst in Frieden miteinander.“

Evangelikaler Christ dankt USA

Für die Christen war der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilus III. als Redner angekündigt. Doch an seiner Stelle sprach der geschäftsführende Direktor der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ), Jürgen Bühler. Die evangelikale Bewegung sei eine relativ neue Facette des Christentums, doch zu ihr zählten heute etwa 700 Millionen Christen weltweit.

Bühler bedankte sich bei den USA, dass diese endlich Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt hätten und sicherte die Unterstützung der evangelikalen Bewegung zu. Außerdem dankte er dem Jerusalemer Bürgermeister für dessen Einsatz, die Stadt als einen Ort zu erhalten, an dem sich Menschen aller Religionen wohlfühlen dürften: „Touristen empfinden Jerusalem als einen offenen Ort, an dem sie willkommen sind.“

„Jede Botschaft hat Platz in der Stadt“

Der Bürgermeister betonte: „Synagogen, Kirchen und Moscheen stehen in Jerusalem so dicht und zahlreich nebeneinander, wie sonst nirgends auf der Welt.“ In Anspielung auf die Anerkennung Amerikas zu Jerusalems Status als Hauptstadt Israels sagte er: „Auch wenn uns dieser Fakt schon seit 3.000 Jahren bekannt ist – wir freuen uns über die Entscheidung Donald Trumps und auch, dass sein Stellvertreter Mike Pence das bei seinem Besuch noch einmal so deutlich gemacht hat.“ An die anwesenden Diplomaten gewandt, sagte Barkat: „Bitte sagt euren Regierungen: In Jerusalem gibt es Religionsfreiheit und ein friedliches Miteinander. Und auch wenn der Platz in Jerusalem enger wird, in unserer Stadt gibt es genug Raum für die Botschaft eines jeden Landes.“

Von: mh

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