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Katar spricht über Zusammenarbeit mit Israel

Katar und Israel unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. In einem seltenen Interview redet jetzt aber der katarische Leiter des Wiederaufbaukomitees für den Gazastreifen über die Zusammenarbeit mit Israel.
Am Grenzübergang Kerem Schalom zum Gazastreifen werden Waren verladen

DOHA (inn) – Der katarische Gesandte Mohammed al-Emadi hat am Donnerstag offenbart, dass sein Land bei den Hilfslieferungen in den Gazastreifen mit Israel eng zusammenarbeitet. Katar unterhält keine diplomatischen Beziehungen mit Israel. Dass ein Katarer über die Zusammenarbeit mit Israel spricht, ist ungewöhnlich.

„Wenn Sie etwas im Gazastreifen bewegen wollen, geht das nur über die Israelis“, sagte Al-Emadi laut der Online-Zeitung „Times of Israel“ in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. Ohne die Hilfe Israels passiere gar nichts. Al-Emadi leitet das katarische Wiederaufbaukomitee für den Gazastreifen. Über die Jahre habe der Katarer eine gute, wenn auch pragmatische Beziehung zu seinem israelischen Gegenpart, Generalmajor Joav Mordechai, entwickelt, der Koordinator für Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT) ist. „Den Menschen im Gazastreifen zu helfen, ist unser einziges Ziel“, sagte Al-Emadi.

Katar will Vorbild für andere Staaten sein

Al-Elmadi ruft die internationale Gemeinschaft auf, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu schicken. Die schlimmen Zustände dort könnten potenziell zu wiederaufflammender Gewalt führen. Die umgerechnet 7,3 Millionen Euro, die sein Land dem Gazastreifen versprochen hat, sollen andere Staaten zu weiteren Hilfszahlungen anregen. „Wir wollen Frieden in der Region“, sagte Al-Elmadi.

Seit der israelischen Militäroperation „Starker Fels“ im Gazastreifen 2014 wird Baumaterial über den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Schalom geliefert. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) koordiniert die Projekte, während israelische Sicherheitskräfte die Einfuhr des Materials kontrollieren. Die Vereinten Nationen sollen dann wiederum sicherstellen, dass die Lieferungen nicht militanten Palästinensern in die Hände fallen. Katar gehört seit 2014 zu den führenden Unterstützern des Wiederaufbaus im Gazastreifen.

Internationale und israelische Offizielle wie Generalmajor Mordechai haben in den vergangenen Wochen gewarnt, dass der Gazastreifen am Rande einer humanitären Katastrophe stehe: Leitungswasser sei beinahe gar nicht mehr trinkbar, Elektrizität gebe es nur wenige Stunden am Tag, die Arbeitslosigkeit liege bei über 40 Prozent. Die Kürzungen der USA für das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) vereinfachten die Situation nicht.

Von: mm

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