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So reagiert Israel auf die Bundestagswahl

Der israelische Premierminister Netanjahu hat Angela Merkel zur Wiederwahl gratuliert. Die israelischen Zeitungen thematisieren nach der Bundestagswahl vor allem die komplizierte Koalitionsbildung und den Einzug der AfD ins Parlament. Eine Zeitung spricht von Merkel als „deutschem Netanjahu“.
Themen in den israelischen Medien: Merkel bleibt Kanzlerin, ihre Koalitionsbildung wird nicht einfach

BERLIN / JERUSALEM (inn) – Mit der Bundestagswahl am Sonntag schaute die Welt auf Deutschland. Aus Israel erhielt die Kanzlerin Angela Merkel Glückwünsche. Die Zeitungen im Land thematisieren vor allem zwei Punkte: den Einzug der AfD in den Bundestag und Merkels schwierige Bildung einer Koalition.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu gratulierte Merkel über den Kurznachrichtendienst Twitter. Er schrieb: „Glückwünsche für Angela Merkel, eine wahre Freundin Israels, zu ihrer Wiederwahl als Kanzlerin von Deutschland.“

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald S. Lauder, gratulierte Merkel laut einer Erklärung zum Erfolg bei der Bundestagswahl. „Merkel ist ein wahrer Freund Israels und des Jüdischen Volkes“, hieß es darin. Er lobte, wie sie den Staat Israel verteidige, sowie ihren Einsatz im Kampf gegen den Antisemitismus. Den Einzug der AfD in den Bundestag verurteilte er als „verabscheuungswürdig“.

Zeitung: Lange Regierungszeit bringt „Stagnation und Lähmung“

Die linksorientierte Tageszeitung „Ha‘aretz“ schreibt in ihrer Onlineausgabe: „Die Zahlen zeigen, dass viele Deutsche ihr Vertrauen in Merkels Führung verloren haben. Nun bleibt sie mit einer einzigen und schwer zu organisierenden Koalitionsoption zurück.“ „Ha’aretz“ betitelt eine Analyse mit den Worten: „Eine Katastrophe für Merkel“.

Noch am Sonntag schrieb die Zeitung: „Merkel ist jetzt der deutsche Netanjahu.“ Beide politische Anführer bewiesen, „dass Langlebigkeit und Stabilität in der Politik zu oft ein Rezept für Stagnation und Lähmung sind“.

Auch interessant für „Ha‘aretz“ ist AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel. Mit dieser Überschrift stellt sie die Politikerin vor: „Lernen Sie Alice Weidel kennen, die ehemalige Goldman-Sachs-Bankerin und lesbische Leitern von Deutschlands Rechtsextremen“.

Jagd auf Merkel

Die Zeitung „Yediot Aharonot“ thematisiert den Einzug der AfD in den Bundestag: „Merkel behält die Macht, blutet aber Unterstützung wegen des rechtsextremen Aufstiegs“. Die „Anti-Immigrations-Partei AfD überwältigt das Establishment mit dem Gewinn von prognostizierten 13,1 Prozent der Stimmen, ein Ergebnis, das seit mehr als einem halben Jahrhundert eine rechtsextreme Partei in das Parlament bringt“.

Die „Jerusalem Post“ schreibt über eine „gezüchtigte Merkel“: „Beschädigt durch ihren Umgang mit der Flüchtlingskrise 2015, gewinnt Merkels konservativer Block 32,9 Prozent der Stimmen.“

Als „einen der größten Schocks“ bezeichnete die Zeitung „die Stärke der AfD“. Sie zitiert den AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland. Er kündigte am Sonntagabend an, er wolle mit seiner Partei Merkel „jagen“ und „unser Land und unser Volk zurückholen“.

Von: mab

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