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Netanjahu fordert Araber zu Partizipation auf

Ermutigende Worte, fordernde Worte: Netanjahu ruft die arabischen Bürger Israels auf, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Dies verbindet er mit einer Entschuldigung für eine frühere gemachte Aussage.
Initiative gefordert: Netanjahu will, dass sich Araber stärker an der Gesellschaft beteiligen
JERUSALEM (inn) – Benjamin Netanjahu hat sich an die arabische Bevölkerung Israels gewandt. In einem am Montag auf YouTube veröffentlichten Video verspricht er ihnen mehr Förderung und fordert zu mehr gesellschaftlicher Beteiligung auf. In der kurzen Ansprache versucht er unter anderem, Araber für Israel zu begeistern. Er führt an, dass einige arabische Bürger es in hohe Ämter geschafft haben, beispielsweise als Richter am Obersten Gerichtshof, Parlamentsabgeordnete oder Ärzte. Gleiche Möglichkeiten, wie er daraus schließt, würden aber nicht ausreichen, Handeln sei wichtig. Damit impliziert Israels Premier, dass zwar einige sich in die Gesellschaft investieren. Noch viel mehr der 20 Prozent arabische Bevölkerung in Israel aber könnten sich einbringen und Großes erreichen. Er spricht von den „Massen“. Er wolle, dass arabische Bürger scharenweise in der israelischen Gesellschaft arbeiten, studieren, Wohlstand erlangen. Mit dieser Rede, so lässt sich aus Netanjahus Bezugnahme am Anfang schließen, möchte er anscheinend seine Aussage am Wahltag im März 2015 dämpfen. Er hatte damals in den Medien gewarnt, arabische Wähler würden in Scharen zur Stimmabgabe gehen. Dafür erntete er auch „scharenweise“ Kritik. Wie er auf YouTube in Erinnerung bringt, habe er sich danach dafür entschuldigt. So sei es nicht gemeint gewesen, er habe sich auf eine bestimmte politische Partei bezogen.

Förderung der Araber für Israels Zukunft

Seine Vision, so erklärt Netanjahu in dem Video, sei, dass junge arabische Jungen und Mädchen „aufwachsen in dem Wissen, dass sie als gleichwertige und geschätzte Bürger unserer Demokratie alles in Israel erreichen können“. Später kombiniert er diese Aussage mit dem Wunsch, dass Juden und Araber aufeinander zugehen, gegenseitig die Familien des jeweils anderen kennenlernen mögen. Laut Netanjahu hat die Regierung am Sonntag einem Gesetz zugestimmt, das die Sicherheit der Bevölkerung arabischer Städte und Dörfer signifikant stärken würde. Ebenso habe die Regierung entschieden, in arabische Gemeinden zu investieren. Ein Grund dafür ist unter anderem, wie er sagt, dass das Fördern von Minderheiten nicht nur etwas sei, was man tut, weil es sich gehört. Vielmehr sei es entscheidend für die Entwicklung Israels: „Eure Zukunft ist unsere Zukunft“, betont der Premier. Der 66-Jährige appelliert an seine Zuhörer, Araber und Juden sollten einander mit Respekt und Würde behandeln. Dafür solle zusammengearbeitet werden, das sei seine Vision, und er sei sich sicher, dass „es auch eure ist“. Denn, so formuliert der Premierminister: „Unser Land ist zu klein, es ist zu wertvoll, um es mit Zwietracht und Hass zu füllen.“ Die Reaktionen auf das Video fielen gemischt aus. Ein Hauptkritikpunkt war, dass Netanjahu in einer Version des Videos in Hebräisch und in einer in Englisch geredet hat. Demnach sei wohl eher die internationale Gemeinschaft Adressat als die Araber, verurteilte Ajman Odeh Netanjahus Video laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Odeh ist der Vorsitzende der „Vereinigten Liste“, des arabischen Parteienbündnisses in der Knesset. (mrp)

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