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Salafistenführer empfängt „versehentlich“ Israelis

FAJUM (inn) – Ein hochrangiger Führer der Salafisten-Partei „Al-Nur“ in Ägypten hat sich mit mehreren Israelis getroffen. Seine Parteigenossen sind verstimmt und haben eine interne Untersuchung angeordnet.
Ein ägyptischer Salafistenführer sieht sich dem Ärger seiner Landsleute ausgesetzt, nachdem er sich angeblich aus Versehen mit Israelis getroffen hat
Es war ein ungewöhnliches Treffen mit abruptem Ende, das im April in der ägyptischen Stadt Fajum südwestlich von Kairo stattfand: Dschiah al-Schimi, ein hochrangiges Mitglied der Salafisten-Partei „Al-Nur“, hat drei Israelis empfangen. Initiator der Zusammenkunft war der ägyptisch-amerikanische Gelehrte Omar Salem. Um den interreligiösen Dialog zu fördern, hatte er drei Israelis nach Ägypten eingeladen: den Rabbiner Ja‘akov Nagen aus der Siedlung Otniel, die ultra-orthodoxe Friedensaktivistin Rivka Abramson und den Religionswissenschaftler Josef Ringel. Innerhalb der „Al-Nur“-Partei und bei anderen Salafisten im Land sorgte das Treffen für Verärgerung. Ein Mitglied der Partei „Al-Wafd“, Ahmed al-Bari, erklärte laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“, die Begegnung zeuge „von einem Doppelstandard im Blick auf Beziehungen zu Ländern, die Ägypten und die arabische nationale Sicherheit bedrohen“. Salafisten-Prediger Mohammad al-Abasiri erklärte: „Diese Handlung ist nicht ungewöhnlich für jemanden, der Hände mit unberührbaren Zionisten schüttelt, an denen das Blut von Arabern und Muslimen klebt.“ Die „Al-Nur“-Partei verkündete unterdessen, sie habe in dem Fall eine interne Untersuchung eingeleitet. Sie lehne jede Form der Normalisierung mit dem „zionistischen Gebilde, welches das Land der Palästinenser und Araber plündert und die heiligen Stätten des Islam angreift“, ab. Sie sei „gegen Treffen mit allen Personen“, die Israel verträten oder mit dem Land verbunden seien. Die Begegnung sei rein akademischer Natur gewesen und habe nichts mit der Partei zu tun. Der frühere Abgeordnete Al-Schimi habe nicht gewusst, dass es sich bei den Gesprächspartnern um Israelis handle. Als er erfahren habe, dass er mit Israelis zusammensitze, habe er sofort die Sicherheitsbehörden informiert, heißt es in der Stellungnahme der Partei. Al-Schimi erklärte dazu: „Ziel des Treffens war, die Toleranz der islamischen Religion zu zeigen.“ Er hätte der Zusammenkunft nicht zugestimmt, wenn er gewusst hätte, dass die Delegation aus Israel sei. Er habe angenommen, die Juden stammten aus den USA und hätten nichts mit Israel zu tun. (dn)

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