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Studie: Israels Diplomatie ist digitale Weltspitze

TEL AVIV (inn) – Wenn es um die Benutzung Sozialer Medien geht, bescheinigt eine Studie Israels Diplomatie mehr digitales Fingerspitzengefühl als Ländern wie Deutschland oder Kanada. Eine nützliche Kompetenz, gerade wenn es um die Repräsentation im arabischen Sprachraum geht.
Die Zukunft der Diplomatie: Soziale Medien wie „Facebook“ und „Twitter“
Eine am Donnerstag veröffentlichte Studie besagt, dass Israels Außenministerium auf dem Feld der „digitalen Diplomatie“ Weltspitze sei. Israel liegt in der Rangliste, wenn es um die sinnvolle Nutzung Sozialer Medien geht, auf Platz acht – noch vor Ländern wie Deutschland (13), Kanada (16) oder Japan (12). Auf Platz eins landete Großbritannien, knapp vor Frankreich und den Vereinigten Saaten von Amerika. Die Studie bewertete 210 Staaten. Der Chefanalyst der Studie, Gökhan Yücel, der im Istanbuler Zentrum für digitale Angelegenheiten arbeitet, präsentierte die Ergebnisse in Tel Aviv auf der ersten internationalen Konferenz für „digitale Diplomatie“. Die Studie bewertet dabei nach fünf Hauptkriterien: Präsenz, Kundenanpassung, Aktualität, Engagement und dem Einsatz von modernen Diplomatie-Techniken. In Unterkategorien teilt sich das Bewertungsschema auf 166 Kriterien auf wie zum Beispiel Transparenz, Authentizität, Offenheit und Professionalität. Das Studienteam wählte den Zeitraum vom Januar 2015 bis Mitte März 2016. Der Generaldirektor des israelischen Außenministeriums, Dore Gold, verwendet Soziale Medien wie „Twitter“ nicht. Das hielt ihn, laut der Online-Zeitung „Times of Israel“, nicht davon ab, bei der Konferenzeröffnung am Dienstag zu schwärmen: „Was für ein revolutionäres Event.“ Hätten Diplomaten vor 200 Jahren hauptsächlich mit dem Telegrafen als diplomatisches Werkzeug umgehen müssen, seien heute die Sozialen Medien das Mittel, um in unserer Welt zeitgemäß zu kommunizieren.

Soziale Medien im arabischen Sprachraum

Gerade hinsichtlich der regelmäßigen Kritik an Israel seien Soziale Medien nützlich, findet Gold. Wenn die Diplomatie diese digitalen Plattformen sinnvoll einsetze, könne Israel auch an den Mainstream-Medien vorbei seiner Botschaft Gehör verschaffen. Vor allem im arabischen Sprachraum ließen sich so Menschen erreichen, die anderweitig nie in Verbindung mit der israelischen Position gekommen wären. Das Außenministerium betreibt zum Beispiel einen arabischsprachigen Twitter-Account, der seit Januar 2011 mehr als 63.227 Abonnenten gesammelt hat. Die Konferenz, ausgerichtet vom israelischen Außenministerium und dem Partner-Institut für Internetstudien der Tel Aviver Universität, hatte Delegationen und Diplomaten aus über zwanzig Ländern geladen. Der Mitarbeiter des Öffentlichkeitsteams des Außenministeriums, Noam Katz, betonte, dass ungefähr 350 Videokanäle mit Sozialen Medien wie „Facebook“, „Twitter“ oder „Instagram“ auf der Konferenz bespielt wurden. „Jede israelische Botschaft weltweit hat ihren eigenen Social-Media-Zugang“, sagt Katz. Die Botschaften betrieben sie in der Landessprache. Anders ausgedrückt: Israel betreibe „digitale Diplomatie“ in über 50 verschiedenen Sprachen: „Gegen die landläufige Meinung, Israel würde digital hinterher hängen, zeigt die Studie ein positives Bild unserer digitalen Kompetenz.“ (mm)

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