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Folter: Palästinensischer Häftling stirbt in Syrien

DAMASKUS / HEBRON (inn) – Ein Palästinenser ist in einem syrischen Gefängnis offenbar infolge von Folter gestorben. 2008 war er bei einem Gefangenenaustausch mit der Hisbollah aus israelischer Haft freigekommen. Die Familie macht die Autonomiebehörde für seinen Tod verantwortlich.
Der Palästinenser wurde inhaftiert, als er die syrische Grenze überschreiten wollte.
Im Sommer 2008 ließ Israel mehrere Häftlinge frei, im Gegenzug erhielt es die Leichen der zwei Jahre zuvor von der Hisbollah entführten Soldaten Eldad Regev und Ehud Goldwasser. Auch Muhammad Mahmud Muscharaka aus Hebron, der wegen terroristischer Aktivitäten inhaftiert war, wurde entlassen. Doch der Palästinenser kam nie zu Hause an, sondern wollte die syrische Grenze überqueren und wurde von Baschar Assads Soldaten festgenommen. Am Donnerstag haben die Angehörigen nun erfahren, dass er in syrischer Haft gestorben ist. Der Bruder Muhannad sagte der israelischen Tageszeitung „Ma‘ariv“: „Mein Bruder wurde durch Israel verhaftet und war im israelischen Gefängnis. Wir wussten, dass er im Jahr 2008 freigelassen wurde, aber er ist nie nach Hause zurückgekehrt. Wir wussten nicht, dass er nach Syrien gegangen ist. Das haben wir nur durch Berichte im Internet erfahren.“ Über den Tod seines Bruders hätten Palästinenser die Angehörigen informiert, die sich in dem syrischen Gefängnis aufgehalten hätten und danach über das Internet mit ihnen korrespondierten. Muhannad Muscharaka betonte, dass die Familie die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) vollkommen für den Tod verantwortlich mache. “Wir haben uns mehrere Male an ranghohe Vertreter der Behörde gewandt, dass sie sich in die Angelegenheit einschalten und versuchen sollen, seine Freilassung herbeizuführen. Aber sie haben uns nicht geantwortet.“ Dem „Ma‘ariv“-Bericht zufolge vermuten Beobachter, dass das Assad-Regime Informationen über Orte in Israel aus Mahmud Muscharaka herauspressen wollte. Auch deshalb sei der Palästinenser gefoltert worden. (eh)

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