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Ein Preis für die Einheit

JERUSALEM (inn) – Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat die Familien der drei im Sommer ermordeten Talmudschüler gelobt. In seiner Residenz gab er den Startschuss für eine neue Auszeichnung, die Bemühungen um die israelische Einheit würdigen soll.
Der Jerusalemer Bürgermeister Barkat (l.) und Präsident Rivlin (r.) mit Angehörigen der ermordeten Talmudschüler
Jerusalem-Preis für nationale Einheit – so heißt der neue Award, den Einzelpersonen und Organisationen ab diesem Sommer erhalten können. Er soll jedes Jahr um den Todestag der israelischen Jugendlichen Gil-Ad Scha‘ar, Ejal Jifrach und Naftali Frenkel am 12. Juni verliehen werden. Diese waren im vergangenen Jahr von Palästinensern entführt und ermordet worden – am 30. Juni wurden ihre Leichen entdeckt. „Während dieser schweren Tage, in denen wir alle um das Schicksal von Naftali, Gilad und Ejal bangten, waren Sie, ihre Eltern, für uns ein Leuchtturm der Spannkraft“, sagte Rivlin am Donnerstag laut Mitteilung des israelischen Außenministeriums. „Sie strahlten Kraft und Glauben aus, träufelten uns allen Vertrauen ein und ermutigten uns.“ Ungeachtet unterschiedlicher Meinungen hätten alle zusammengearbeitet und die drei Jungen wie ihre eigenen Söhne angesehen. „Genau wie wir eins wurden in den Bemühungen, sie heimzubringen, waren wir alle geschlossen erschüttert, als wir ihr Schicksal entdeckten.“ Jener Geist der gegenseitigen Verantwortung solle erhalten bleiben, ergänzte das Staatsoberhaupt. „Der Jerusalem-Preis für nationale Einheit erinnert uns daran, was akzeptabel ist, was erwünscht ist, was angemessen ist. Indem wir diesen Preis verleihen, wollen wir die positiven Stimmen in unserer Gesellschaft ermutigen und verstärken und uns auf das Gute konzentrieren.“ Die Preisverleihung soll jeweils in der Residenz des Präsidenten stattfinden.

Väter: Menschen standen an unserer Seite

Ejals Vater Uri Jifrach sagte, die drei Jungen hätten den Menschen mit ihrer Ermordung einen anderen Geist gebracht. Die Residenz des Präsidenten eigne sich als Ort besonders gut dafür, einen Preis zu stiften, bei dem es um Einheit gehe. Gil-Ads Vater Ofir Scha‘ar wies darauf hin, dass der Geist der Einheit ins Rampenlicht gestellt werden müsse. „Das ist das Wesentliche dieses Preises: die Werte zu nähren, die wir damals empfunden haben; gegenseitigen Respekt, Toleranz, eine neue Sprache, die uns vorwärtskommen ließ. Ich appelliere an die gewählten Vertreter und die Öffentlichkeit selbst, diese Gelegenheit mit beiden Händen zu ergreifen und sich uns in dieser Bestrebung für die Einheit Israels anzuschließen.“ Auch Naftalis Vater Avraham Frenkel meldete sich zu Wort: „Während der Tage der Suche, Verzweiflung, Zweifel und Sorge, Tage voller Einsamkeit, haben wir gegenseitige Unterstützung, Fürsorge, Ermutigung und guten Willen erfahren. Wir erhielten Kraft von zu Hause und aus dem Ausland, wir empfanden, dass wir nicht allein waren und dass alle Menschen in dieser schlimmen Zeit zu uns standen. Heute sind wir hier, um dieselbe Essenz zu erhalten, den Geist jener Tage zu wahren.“ Der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat sagte: „Es gibt niemanden, der nicht bewegt gewesen wäre durch die außergewöhnliche einende Kraft der Familien der drei Jungen. Die warme Verbindung, die während der Trauerwoche entstand, führte uns dazu, den Jerusalem-Preis für Einheit in Israel zu schaffen, den wir heute ins Leben rufen.“ Partner sind die Organisation „Gescher“ (Brücke), welche die Kluft zwischen säkularen und religiösen Juden in Israel überwinden will, und die Stadt Jerusalem.

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