Bildungsminister Schai Piron und der Vorsitzende des Wikipedia-Stiftungsrates, Jan-Bart Vreede, einigten sich am Dienstag auf ein gemeinsames Trainings-Programm für Lehrer der Fächer Geschichte, Geografie und Naturwissenschaften. Durch das Programm sollten sie lernen, wie sie ihre Schüler im Bearbeiten und Erstellen von Wikipedia-Artikeln anleiten können, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
„Es ist für uns wichtig, dass das Bildungssystem in Israel die Zusammenarbeit mit Wikipedia anführt. Sie bietet eine wundervolle Gelegenheit, über den eigenen Tellerrand zu schauen und es ermöglicht Schülern in Israel, auf andere Einfluss zu nehmen“, sagte Piron.
Es ist die erste systematische Zusammenarbeit zwischen einem Bildungssystem und der Wikipedia-Bewegung. Das israelische Außenministerium erwägt zudem die Möglichkeit, fremdsprachige Studenten Einträge über Israel in ihrer Muttersprache verfassen zu lassen.
„Ich freue mich, dass das Bildungsministerium und der Bildungsminister Wikipedia in Israel offene Türen bieten“, sagte Vreede. Israel sei derzeit eines der führenden Länder, das Wikipedia in die Bildung und die akademische Welt integriert. „Ich begrüße den Wunsch des Bildungsministers, Wikipedia einzuführen und mit Lehrern, Studenten und Freiwilligen von Wikipedia zusammen zu arbeiten, um Wikipedia zu unterstützen.“ Es sei das weltweit größte Archiv freier Inhalte. „Ich hoffe, das gemeinsame Modell mit dem Bildungsministerium in Israel wird als Beispiel für andere Bildungssysteme weltweit dienen“, erklärte Vreede.
Das Bildungsministerium und Wikipedia kooperierten bereits in verschiedenen experimentellen Projekten, in denen Lehrer im „weisen Umgang“ mit Wikipedia und im Erstellen von Inhalten geschult wurden. Außerdem durften herausragende Mittelschüler Artikel schreiben und Grundschüler erhielten Training, wie sie Wikipedia richtig nutzen können. Zudem verfassten Hunderte Studenten als Teil von Kursarbeiten Einträge, oft anstelle von Klausuren oder Projekten.
