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Betrugsvorwürfe gegen Oberrabbiner Metzger

JERUSALEM (inn) – Der aschkenasische Oberrabbiner Jona Metzger steht unter dem Verdacht des Betrugs, der Geldwäsche, der Bestechung und des Amtsmissbrauchs. Am Donnerstag wurde er mehrere Stunden von der Polizei verhört und unter Hausarrest gestellt. Er beteuerte seine Unschuld, lässt sein Amt aber vorerst ruhen.
Israels aschkenasischer Oberrabbiner Jona Metzgar muss sich Betrugsvorwürfen stellen.

Sicherheitskräfte durchsuchten Metzgers Wohnung und sein Büro. Computer und zahlreiche Dokumente wurden beschlagnahmt. Der Rabbiner selbst wurde fast zehn Stunden verhört und für fünf Tage unter Hausarrest gestellt, teilte die Polizei am Donnerstag laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ mit. Die Behörden hatten am Wochenende die Vorwürfe gegen Metzger bekannt gegeben. Zuvor hätten sie lange Zeit verdeckt ermittelt.
Metzger wird zusammen mit drei weiteren Männern verdächtigt, Hunderttausende Schekel von Wohltätigkeitsorganisationen unterschlagen zu haben. Die anderen Verdächtigen wurden von der Polizei verhaftet. Unter ihnen ist auch Haim Nissan Eisenschtat, Metzgers Fahrer und persönlicher Assistent.
Metzgers Anwälte teilten mit, ihr Mandant kooperiere bei den Ermittlungen mit der Polizei. Er weise jedoch alle Anschuldigungen gegen sich zurück.
Bereits im Jahr 2005 war ein Ermittlungsverfahren gegen Metzger wegen ähnlicher Vorwürfe eröffnet worden. 2006 stellte der damalige Generalstaatsanwalt Menahem Masus das Verfahren aus Mangel an Beweisen ein. Er forderte Metzger jedoch zum Rücktritt auf.
Metzger befindet sich derzeit im Wahlkampf: Im Juli werden die beiden Oberrabbiner, ein aschkenasischer und ein sephardischer Vertreter, neu gewählt. Die Wahlen finden nur alle zehn Jahre statt.
Wie die „Jerusalem Post“ am Sonntag meldet, lässt Metzger sein Amt am obersten Rabbinergericht vorerst ruhen. Dies sei jedoch nicht als Schuldeingeständnis zu werten, so Metzger. Justizministerin Zippi Livni bezeichnete den vorübergehenden Amtsverzicht Metzgers als „richtigen Schritt“.

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