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Jüdische Studenten stören Ahmadinedschads Rede

GENF (inn) - Jüdische Studenten aus Frankreich haben am Montag mit bunten Perücken gegen den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad protestiert. Während seiner antiisraelischen Ansprache bei der UN-Konferenz gegen Rassismus standen sie von ihren Sitzen auf und schrien den Redner an. Sie wurden vom UN-Sicherheitspersonal aus dem Saal geführt.

„Wir wollten zeigen, dass seine Rede und die ganze Konferenz ein großer Witz war“, sagte einer der Studenten, Jeremy Cohen, gegenüber der Online-Ausgabe der israelischen Zeitung „Jediot Aharonot“. Außer ihm trugen Rafael Hadad und Jonathan Hayoun die farbenfrohen Clownsperücken. „Rafael war in der Mitte des Saales, Jonathan und ich in den Galerien. Wir warteten unsere Chance ab, zogen die Perücken aus unseren Taschen und nannten ihn einen Rassisten.“

Cohen, der die Jüdische Studentenvereinigung an der Pariser Sorbonne leitet, fügte hinzu: „Wir wollten etwas Bedeutsames tun und nutzten Ahmadinedschads Rede.“ Sie seien froh, dass im Laufe der hasserfüllten Ansprache Gesandte aus 23 Nationen den Saal verlassen hätten. Die drei Demonstranten sind Mitglieder der Jüdischen Studentenvereinigung in Frankreich. Einlass in den Saal hatten sie als Vertreter von Nichtregierungsorganisationen erhalten. Die Entscheidung für die Aktion sei am Sonntag beim Mittagessen gefallen.

Auch israelische Studenten protestieren

Drei weitere jüdische Studenten protestierten ebenfalls gegen Ahmadinedschads Ausführungen. „Zuerst wollten wir eine israelische Flagge schwenken“, erzählte der Vorsitzende der Israelischen Studentenvereinigung, Boas Toporovski. „Aber im Außenministerium sagte man uns, dass es besser sei, Israel nicht auf diese Weise an die ‚Front‘ zu stoßen, also entschieden wir uns für das Rufen.“

Der iranische Präsident habe die ersten sieben Minuten seiner Rede über Allah geredet und ihn gelobt, so Toporovski. „Dann begann er, Israel zu verhöhnen. Er sagte, es sei die rassistischste Nation der Welt, aufgerichtet vom Westen. Da begannen wir, ihm ‚Rassist‘ zuzurufen. Er unterbrach seine Ansprache und sah uns an, wir schrieen weiter, das ganze Publikum applaudierte uns. Als sie uns aus dem Saal brachten, schrieen wir ihn weiter an. Danach brachten sie uns aus dem Gebäude und nahmen uns die UN-Besucherausweise weg.“

Die auch „Durban II“ genannte Konferenz in Genf hat am Montag begonnen und soll am Freitag enden. Deutschland, die USA, Kanada und Israel nehmen nicht daran teil. Auch die Niederlande, Italien, Polen und Luxemburg haben keine Vertreter zu der UN-Veranstaltung geschickt. Die erste UN-Weltkonferenz gegen Rassismus fand im Jahr 2001 im südafrikanischen Durban statt. Damals hatten Israel und die USA die Tagung aufgrund des scharfen anti-israelischen Tons vorzeitig verlassen.

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