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Plante Terrornetzwerk Anschlag auf israelische Fußballmannschaft in Malta?

LA VALETTA / ROM (inn) – Einen Tag vor dem Qualifikationsspiel für die Fußballeuropameisterschaft in der maltesischen Hauptstadt La Valetta Mitte Oktober hat die örtliche Polizei einen Tunesier festgenommen, der offenbar einen Terroranschlag auf die israelischen Spieler geplant hatte. Wie erst jetzt bekannt wurde, bringen italienische Ermittler Hamadi Bawahia mit dem weltweit gesuchten Terroristen Osama bin Laden in Verbindung.

Einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Ahronot“ zufolge erhielten Sicherheitskräfte in Rom vor dem Spiel akute Terrorwarnungen. Die italienische Einheit zum Kampf gegen den Terror verdächtigte mehrere tunesische Staatsbürger in Italien, darunter Bawahia, Mitglieder des im Volksmund „Al-Qaida“ genannten internationalen Terrornetzwerks „Islamische Brigaden“ zu sein. Ihre Telefongespräche waren zuvor abgehört worden.

Bawahia war etwa zwei Wochen vor dem Spiel nach Malta gereist und hielt sich in einer bei Touristen beliebten Kleinstadt in der Nähe von La Valetta auf. Die italienischen Ermittler brachten unterdessen eine Aussage aus einem Telefongespräch mit dem Qualifikationsspiel in La Valetta in Verbindung, das wenige Tage später stattfinden sollte. Sie gaben ihre Informationen über Bawahia an die maltesische Polizei weiter.

Auch Mitglieder der maltesischen jüdischen Gemeinde hatten Hinweise auf einen geplanten Anschlag. „Eine Woche vor dem Spiel erfuhr die jüdische Gemeinde auf der Insel, daß arabische Touristen sich über eine Terroraktion unterhielten, die während des Spiels der israelischen Auswahl stattfinden sollte. Wir informierten sofort die örtliche Polizei“, erzählte ein Vertreter der Gemeinde.

Außer Bawahia verhaftete die maltesische Polizei zehn weitere Tunesier. Diese hatten gefälschte Papiere. Weil sich jedoch eine Mitgliedschaft in der internationalen Terror-Organisation nicht feststellen ließ, wurden sie des Landes verwiesen.

Bawahia wurde hingegen nach seiner Festnahme nach Italien ausgeliefert. In verschiedenen italienischen Städten verhaftete die Polizei vier weitere Tunesier, die unter dem Verdacht stehen, zu seiner Terroreinheit zu gehören. In Telefonaten der Verdächtigen ging es mehrere Male um den Erwerb von Sprengstoff.

Der Vorsitzende des Israelischen Fußballverbands, Gavri Levy, drückte im Gespräch mit einem Radiosender seine Besorgnis aus: „Bald wird niemand mehr wollen, daß wir im Ausland spielen.“ Solche Berichte würden dazu führen, daß jedes Land, in dem Israel spielt, Angst vor Anschlägen der „Islamischen Brigaden“ habe. Bei der Begegnung zwischen Malta und Israel hatte es allerdings keine Zwischenfälle gegeben.

Levy hält sich momentan in England auf, wo er versucht, mit dem Europäischen Fußballverbund (UEFA) bessere Bedingungen für israelische Heimspiele auszuhandeln. Zur Zeit finden diese Spiele wegen der angespannten Sicherheitslage außerhalb Israels statt.

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