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Pilz aus Totem Meer soll Nutzpflanzen helfen

HAIFA (inn) – Forscher der Universität von Haifa versuchen, die Salztoleranz eines bestimmten Pilzes auf andere Pflanzen zu übertragen. Damit wäre es möglich, Pflanzen auch in sehr salzigen Gebieten zu kultivieren.

Das Forscherteam um den Evolutionsbiologen Eviatar Nevo interessiert sich besonders für den Schimmelpilz Eurotium herbatiorum. Er überlebt auch in einer Umgebung, die zehn Mal mehr Salz enthält als normales Meerwasser. Die meisten Lebewesen der Erde weisen deutlich geringere Salztoleranzen aus und sterben, wenn sie in derartiger Umgebung sind.

Den Forschern ist es gelungen, das Gen für diese Salzresistenz (EhHOG) zu isolieren und in Brau-Hefe einzuschleusen. Dieses Gen wird in Verbindung mit der Herstellung von Glyzerin gebracht. Im Toten Meer beträgt der Salzgehalt 340 Gramm pro Liter Wasser. Unter diesen Umständen kann der Schimmelpilz überleben, weil die Zellen auf die unwirtliche Umgebung mit der Produktion von Glyzerin reagieren. Glyzerin verhindert nämlich, dass die Zellen Wasser verlieren.

Nachdem das Gen bei der Brauhefe Saccharomyces cerevisiae eingeschleust worden war, wurde sie wesentlich widerstandsfähiger, berichtet das Wissenschaftsmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“. Es erhöhte sich nicht nur die Salztoleranz der Hefe, sondern auch die Toleranz für Kälte und Hitze.

Die Forscher hoffen nun, dass dieses Gen eventuell auch bei anderen Pflanzen zur Erhöhung der Toleranz für Salz und Temperaturextreme verwendet werden könnte.

Seit Jahren beklagen Biologen die zunehmende Versalzung wasserarmer Regionen. Zahlreiche Nahrungspflanzen sind empfindlich gegen erhöhte Salzwerte im Boden. Eine Erhöhung der Salztoleranz könnte demnach helfen, Pflanzen auch unter extremen Bedingungen zu züchten.

Mehr Informationen zum Projekt: http://evolution.haifa.ac.il.

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