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„Phoenix“-Bericht über israelischen Sicherheitszaun

BONN (inn) – Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender „Phoenix“ strahlt am Freitagabend zum ersten Mal die Dokumentation „Schutz oder Schikane? Israels umstrittene Sperranlage“ aus. Der Bericht von Gerd Helbig und einem Team des ZDF-Studios Tel Aviv geht sehr kritisch mit der israelischen Sperranlage um, die palästinensische Selbstmordattentäter aufhält.

Die ZDF-Autoren hätten ein Porträt der „Menschen diesseits und jenseits der Sperranlage“ gemacht, heißt es in der Ankündigung. So zeigt der Bericht etwa zwei ältere Palästinenser, die im geteilten Dorf As Sawahira ash Gharbiya in den anderen Teil des Ortes wollen, um dort eine Tochter zu besuchen, die ein Baby bekommen hat. „Junge israelische Soldaten weisen sie mit herrischer Geste zurück“, heißt es. Die beiden haben offenbar falsche Ausweise.

„Diese Sperranlage soll einmal 680 km lang werden und um die 1,8 Milliarden Euro kosten“, so die Autoren. „Ihr Verlauf ist kaum zu rekonstruieren und befindet sich fast ausschließlich auf palästinensischem Gebiet. Das heißt: jenseits der grünen Linie, die seit 1967 Israel von der Westbank trennt. Oft ragt sie tief ins palästinensische Gebiet hinein, um Siedlungen der Israelis zu umfassen.“

„Schikane“

Weiter heißt es: „Was sich an den Kontrollposten abspielt, kann man nur als Schikane bezeichnen. Da quälen sich bepackte alte Frauen durch Betonquader und Stacheldraht. Riesige Terminals mit engen Drehkreuzen verursachen stundenlange Wartezeiten. Blutjunge Soldatinnen und Soldaten demonstrieren ihre Macht.“

Zum Grund der Sicherheitsanlage schreiben die Autoren: „Mit der Mauer sollen vollendete Tatsachen geschaffen werden – wie bei der Abschnürung Jerusalems oder der Ummauerung Bethlehems. Als Begründung wird die Abwehr des Terrors gegeben. In der Tat ist die Anzahl der Anschläge seither dramatisch gesunken. Trotzdem bleibt die Frage, ob es auf diese Weise gemacht werden muss. Ob die Demütigungen, der Landraub, die Repressalien sein müssen.“

Auch wenn „offiziell“ noch betont werde, man könne das Bauwerk im Frieden wieder abreißen, „wird immer deutlicher gesagt, dass die Sperranlage als die zukünftige Staatsgrenze angesehen wird“. „Und die Welt nimmt kaum Notiz davon.“

„Schutz oder Schikane? Israels umstrittene Sperranlage“: Die Erstausstrahlung läuft am Freitag, den 8.Juni, um 21.45 Uhr auf „Phoenix“.

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