Auf der Internetseite der PFLP heißt es: „Kampfgefährte Dschamani war ein legendärer Führer der Front und des palästinensischen Kampfes und verbrachte sechs Jahrzehnte an der Spitze des anhaltenden Kampfes für arabische Einheit und die Befreiung Palästinas.“
Al-Dschamani, auch bekannt unter seinem Kampfnamen Abu Maher, soll am heutigen Mittwoch in Beirut beigesetzt werden. Der Palästinenser wurde am 24. September 1924 in dem Dorf Suhmata nördlich der heute israelischen Stadt Akko geboren. Er war verheiratet und hatte acht Kinder.
Hintergrund
Die PFLP ist innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) die zweitgrößte Fraktion nach der Fatah-Partei. Sie wurde 1967 nach dem Sechs-Tage-Krieg von dem im Januar 2008 verstorbenen palästinensischen Arzt George Habasch gegründet. Bekannt wurde sie vor allem durch aufsehenerregende Terror-Operationen in den 60er und 70er Jahren. 1968 entführte sie ein EL AL-Flugzeug auf dem Wege von Rom nach Tel Aviv. Dabei kam ein Israeli ums Leben.
Am 6. September 1970 entführten PFLP-Mitglieder drei Passagierflugzeuge der Gesellschaften PANAM, TWA und Swiss Air nach Jordanien. Am 12. September wurden die drei Flugzeuge auf einem Flughafen nahe Amman vor laufender Fernsehkamera gesprengt, nachdem die Passagiere evakuiert worden waren. Diese Aktion war ein Auslöser des „Schwarzen September“, in dessen Verlauf jordanische Sicherheitskräfte schätzungsweise 10.000 Palästinenser töteten. Die PLO musste Jordanien verlassen und wich in den Libanon aus, womit die Zersetzung der „Schweiz des Nahen Ostens“ begann.
1971 töteten PFLP-Terroristen den jordanischen Premierminister Wasch Tel. Einer der Mörder trank vor laufender TV-Kamera vom Blut des ermordeten Politikers. Ein Anschlag auf den jordanischen Botschafter Said al-Rifai im selben Jahr misslang. Ein Jahr später war die PFLP maßgeblich an einem Massaker auf dem israelischen Flughafen Lod beteiligt, durch das 26 Menschen ums Leben kamen.
Auch der Anschlag auf die Olympischen Spiele 1972 in München geht auf das Konto der PFLP. 1973 ermordeten Aktivisten der Gruppe in der saudi-arabischen Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum den amerikanischen Botschafter Cleo Noel und einen belgischen Diplomaten. Am 17. Oktober 2001 töteten PFLP-Mitglieder den israelischen Tourismusminister Rehavam Se´evi in einem Jerusalemer Hotel.