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Petrusfisch vom Aussterben bedroht?

TIBERIAS (inn) – Der berühmte Petrusfisch hat sich mit einem geheimnisvollen Virus infiziert. Der im See Genezareth lebende Fisch erblindet in Folge der Infektion und verhungert daraufhin.
Wie lange Israelbesucher den Petrusfisch noch so serviert bekommen, ist fraglich.

Der Petrusfisch, welcher mit wissenschaftlichem Namen „Tilapia“ heißt, leide schon seit zehn Jahren an dieser seltsamen Krankheit. Doch in letzter Zeit sei das Leiden zu einer Epidemie angewachsen, zitiert die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“ einen Expertenbericht. Warum sich die Lage derart verschlimmert hat, ist unklar. Dasselbe gilt für mögliche Auswirkungen auf das Öko-System des Sees.
Schätzungen zufolge sind 12 bis 15 Prozent der „heiligen“ Fische identifiziert. Darum hat das israelische Landwirtschaftsministerium ein Expertenteam beauftragt, das Virus zu erforschen und ein Heilmittel so wie einen Impfstoff zu entwickeln. Wie sich der Verzehr eines kranken Fisches auf Menschen auswirken könnte, ist aber noch nicht geklärt.
Der Popularität des „Tilapia“ schadet diese unsichere Lage indes nicht. Er werde gefangen und verkauft wie immer, berichten Fischer. 300.000-mal servieren ihn die Kellner an den Stränden des See Genezareth pro Jahr. Hauptkonsumenten sind Pilger und Touristen.
Hintergrund
Über die Entstehung des Names „Petrusfisch“ gibt es verschiedene Thesen. Der Bezug zum biblischen Petrus ist den unterschiedlichen Interpretationen gemeinsam. Einig sind sie sich auch darin, dass der Fisch nie ausdrücklich mit Namen in der Bibel genannt wird.
Das Forum „IsraelMagazin“ mutmaßt, der „Tilapia“ heiße auch Petrusfisch, weil Petrus oft im See Genezareth gefischt habe.
„Das Zweigroschenstück im Fischmaul“ aus der Bibelstelle Matthäus 17, 24-27 gilt für die englische „Wikipedia“ als mythologische Grundlage des Namens. In dieser Geschichte befiehlt Jesus Petrus, zum See Genezareth zu gehen, die Angel auszuwerfen und dem ersten gefangenen Fisch ins Maul zu schauen. Die Anweisung: Petrus soll das Zweigroschenstück, das er darin finden werde, als Tempelsteuer entrichten.
„Yediot Aharonot“ führt die „Speisung der Fünftausend“ aus der Bibelstelle Matthäus 14,13-21 an. Darin stillen fünf Brote und zwei Fische den Hunger von fünftausend Menschen, weil Jesus sie auf wunderbare Weise vermehrt. Der Petrusfisch sei für die Christen „heilig“.
Der Fisch kann ein Gewicht von bis zu zwei Kilogramm erreichen. In der Regel geht er den Fischern jedoch mit 300 bis 1.000 Gramm ins Netz, schreibt „IsraelMagazin“ auf seiner Internetseite.

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