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Pessach erinnert an die Befreiung aus der Knechtschaft

Das Pessach-Fest (Passah) erinnert die Juden an die Befreiung unter Moses Führung aus der Sklaverei in Ägypten. Es beginnt am 15. Tag des Monats Nissan – in diesem Jahr am Abend des 2. April – und dauert acht Tage. Am ersten und am letzten Tag der Festwoche wird in Israel nicht gearbeitet. Die Schüler haben Pessach-Ferien.

Im biblischen Buch Exodus (2. Mose) wird geschildert, wie sich die Israeliten auf den Auszug aus Ägypten vorbereiteten. Weil sie keine Zeit hatten, um Sauerteig anzusetzen, aßen sie ungesäuerte Brote (Matzen). Aus diesem Grund müssen während des Festes alle Speisen ohne Sauerteig zubereitet werden. Bereits mehrere Wochen vor Pessach beginnen Juden, das ganze Haus zu putzen, bis kein Sauerteig mehr zu finden ist. Das Alltagsgeschirr wird gegen spezielles Pessach-Geschirr ausgetauscht. Vor dem Seder-Abend, der das Fest eröffnet, werden die Sauerteigreste symbolisch verbrannt.

„Seder“ ist das hebräische Wort für „Ordnung“. Die Bezeichnung bezieht sich auf den festen Ablauf des ersten Festabends, der in der Haggadah (Erzählung) aufgeschrieben ist. Die Haggadah enthält Lobgebete, Lieder, Bibeltexte und weitere liturgische Elemente. Wichtig sind die vier Fragen, die traditionell der jüngste Sohn stellt. Darin wird geklärt, worin sich diese Nacht von allen anderen Nächten des Jahres unterscheidet. Der Familienvater antwortet, indem er die Geschichte von der Sklaverei des Volkes Israel und vom Auszug aus Ägypten erzählt.

Matzen, vier Gläser Wein und symbolische Speisen gehören zum Seder. Es gibt auch eine Festmahlzeit. Ein Weinglas steht für den Propheten Elia bereit. Er soll die Ankunft des von den Juden erwarteten Messias ankündigen, sobald sie unmittelbar bevorsteht.

Zur Zeit des Tempels pilgerten viele Menschen nach Jerusalem, um das Pessach-Lamm zu opfern. Nach Schätzungen des römisch-jüdischen Geschichtsschreibers Josephus Flavius kamen im Jahr 65 vor der Zeitrechnung drei Millionen Menschen zum Fest. Heute schlachten nur noch die Samaritaner zum Fest ein Lamm. Sie leben als kleine Gruppe auf dem Berg Garitzim in der Nähe der Autonomiestadt Nablus sowie in der israelischen Stadt Holon.

Jeder Jude, der Pessach feiert, soll so sein, als wäre er selbst aus Ägypten ausgezogen. Vor allem in Zeiten der Unterdrückung hoffen Juden darauf, dass Gott sie auch aus dieser Sklaverei befreien wird.

Vor fünf Jahren war die Pessach-Woche in Israel von palästinensischen Anschlägen überschattet. Am ersten Abend sprengte sich ein Selbstmordattentäter im Park-Hotel in Netanja in die Luft und riss 30 Israelis mit in den Tod, die dort den Seder feiern wollten. Auch an weiteren Tagen des Festes hat es Anschläge gegeben. Um ähnliche Vorfälle in diesem Jahr zu verhindern, sind die israelischen Sicherheitskräfte in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Palästinensergebiete werden komplett abgeriegelt.

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