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Peretz: Israel nicht für Explosion verantwortlich

BEIT LAHIJA (inn) – Israel ist unschuldig am Tod von sieben palästinensischen Zivilisten am vergangenen Freitag. Dieses Ergebnis der Untersuchungen teilten Verteidigungsminister Amir Peretz und Generalstabschef Dan Halutz am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz mit.

Am Freitagabend waren durch eine Explosion sieben Mitglieder einer palästinensischen Familie ums Leben gekommen, die am Strand bei Beit Lahija picknickte. Erste Berichte machten die israelische Marine für den Vorfall verantwortlich.

Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, Generalmajor Meir Kalifi, sagte bei der Pressekonferenz: „Wir können sagen, dass alle Granaten ihre Ziele getroffen haben. Wir haben eine genaue Dokumentation jeder Granate. Wir wissen, wo sie eingeschlagen sind. Das zweite, was wir untersucht haben, ist die Frage, ob es möglicherweise ein Blindgänger war. Wir untersuchten unser Feuer in den vergangenen Monaten, aber es gab keine Blindgänger. Deshalb kann ich ausschließen, dass die Explosion durch die israelische Armee verursacht wurde. Angesichts der Befunde kann ich nicht sagen, was sie getroffen hat.“ Der Ausschuss arbeite noch daran, die Ursache für den Vorfall herauszufinden.

Peretz schloss sich seinen Ausführungen an: „Wir haben genügend Befunde, die unseren großen Verdacht bestätigen: dass der Versuch, den Vorfall als israelischen Vorfall darzustellen, nicht wahr ist. Ich weiß, dass dies sehr schwer zu erklären ist, aber die Tatsachen, die sich ansammeln, beweisen, dass dies nicht durch einen israelischen Vorfall verursacht wurde.“

Halutz fügte hinzu: „In den vergangenen Wochen sind die Bewohner des westlichen Negev von zahlreichen Raketen getroffen worden. Wir arbeiten daran, dies zu verringern. Am Samstagabend habe ich gesagt, dass wir unser Bedauern darüber ausdrücken, eine palästinensische Familie getroffen zu haben. Heute sehe ich, dass das Bedauern immer noch gültig ist, aber wir nicht verantwortlich sind. Es ist schwierig, alle Einzelheiten mitzuteilen und alle Erklärungen zu geben und alle zu überzeugen, die nicht überzeugt sind. Aber ich bin überzeugt bezüglich der Einzelheiten.“

US-Experte beschuldigt Israel

Zu einem anderen Ergebnis kam ein früherer Analyst des US-Verteidigungsministeriums, der für die Menschenrechtsorganisation „Human Right Watch“ tätig ist. Alle Indizien, die er gesammelt habe, deuteten auf eine israelische Granate als Ursache hin, sagte Marc Garlasco. Er „wäre schockiert, wenn es irgendetwas anderes wäre“. Man könne nicht ausschließen, dass Palästinenser eine Granate israelischer Produktion in eine Bombe verwandelt hätten. Doch die Schrapnell-Verletzungen deuteten klar auf eine 155-Millimeter-Granate hin.

Annan hegt Zweifel

Auch UN-Generalsekretär Kofi Annan bezweifelte laut der Zeitung „Jediot Aharonot“ die israelische Version, nach der möglicherweise eine palästinensische Mine oder Bombe explodiert war: „Die israelische Beschuldigung, dass die Explosion am Strand durch einen Sprengsatz an dem Ort verursacht wurde, klingt für mich seltsam. Ich glaube nicht, dass es plausibel ist, dass die Palästinenser Sprengsätze an einem Ort gelegt haben, an dem oft Zivilisten ihre Zeit verbringen.“

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