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Peres: „Zehn Gebote als Maßstab“

JERUSALEM (inn) - Israels Staatspräsident Schimon Peres sieht im Iran eine große Gefahr für sein Land. "Ahmadinedschad betet zum Terror mehr als zu Allah, Israels Zerstörung ist ihm wichtiger als iranische Interessen", sagte der 84-Jährige im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt".

Auf Grund der Auswirkungen des Finanzboykotts sei dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad der Dialog zwischen den USA, der EU und der ehemaligen Sowjetunion wichtiger. Dies bringe aber auch seine inneriranischen Gegner nach vorne, so Peres.

Der israelische Präsident ging auch auf die Frage nach dem Dialog mit palästinensischen Vertretern ein: „Diese Entscheidung liegt letztlich bei den Palästinensern. Wir verhandeln mit Präsident Mahmud Abbas. Er wurde von 60 Prozent gewählt und vertritt alle Palästinenser.“

Auf die Frage, ob sofort über eine endgültige Lösung verhandelt werde, entgegnete Peres: „Auf dem Herbstgipfel kann auch der endgültige Rahmen einer Lösung verhandelt werden. Was nicht heißt, das Ende vor den Anfang zu setzen. Die Palästinenser gaben jetzt selber zu, dass sie Probleme damit haben, in ihren Städten die Sicherheitskontrollen selbst zu übernehmen.“

Mit den Verhandlungen will Peres jedoch nicht lange warten. „Abbas kann mit den politischen Debatten sofort beginnen, schon jetzt in Jericho. Gleichzeitig muss aber auch eine wirtschaftliche Entwicklung in Gang gesetzt werden. Politische Änderung wird heute von wirtschaftlichen Entwicklungen in Gang gesetzt. Politik zieht Grenzen, Wirtschaft regelt Beziehungen. Die Hamas bleibt isoliert zurück. Sie verlieren jede Hilfe.“ Am Montag hatte sich Abbas in Jericho mit Israels Premier Ehud Olmert getroffen.

„Größeres Verständnis in Krieg führenden Ländern“

Peres äußerte sich zudem besorgt darüber, dass Israel im Ausland häufig als „Unruhestifter“ gesehen werde. „Das ist ein Problem. Aber nicht unseres, sondern des Auslands. Wobei nicht alle Israel so sehen. Menschen in Ländern die Krieg führen, zeigen mehr Verständnis. Etwa in den USA, England und sogar Frankreich.“ In Mitteleuropa sei es anders. Länder wie Schweden hätten Probleme, Krieg führende Länder zu beurteilen, fügte Peres hinzu. Mit Deutschland gebe es beste Beziehungen mit der Regierung, im Volk aber herrschten schwere Vorbehalte.

„Ich bin stolz darauf, dass wir Frieden suchen“, sagte der 84-Jährige zum Abschluss des Interviews. „Ich bin stolz darauf, dass wir vor allem anderen den Menschen als im Ebenbilde Gottes geschaffen sehen, dass die Zehn Gebote seit Jahrtausenden einen Maßstab setzen, der auch die Grundlagen der westlichen Welt schuf. Ich möchte ein Israel, so alt wie die Zehn Gebote und so jung wie ein iPod. Ein Israel, unzufrieden mit dem, was ist, und optimistisch über das, was wir anstreben.“

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