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Peres will mehr Arbeitsplätze für Haredim und israelische Araber

JERUSALEM (inn) - Israels Staatspräsident Schimon Peres will sich dafür einsetzen, dass ultra-orthodoxe Juden (Haredim) und israelische Araber besser in die Arbeitswelt integriert werden. Dadurch soll Armut unter diesen Bevölkerungsgruppen vermindert und die israelische Wirtschaft gestärkt werden.

Es sei ein offenes Geheimnis, dass israelische Arbeitgeber nur wiederstrebend Minderheiten beschäftigten, heißt es in der Tageszeitung „Ha´aretz“. Peres habe es zu seiner persönlichen Mission gemacht, diesen Zustand zu ändern. Unter anderem will er verschiedene Firmen in hauptsächlich von ultra-orthodoxen Juden bewohnten Ortschaften besuchen. Israelische Araber will er vor allem in der Hightech-Branche fördern. Zu diesem Zweck hat er bereits ein Komitee gegründet, dem führende Geschäftsleute der 20 besten israelischen Hightech-Unternehmen angehören. Dieses will unter anderem eine Internetseite erstellen, auf der arabische Hochschulabsolventen mit potentiellen Arbeitgebern zusammengebracht werden sollen.

Junge gebildete Araber machten oft frustrierende Erfahrungen auf dem israelischen Arbeitsmarkt. „Die Integration von arabischen Hochschulabsolventen in der Hightech-Industrie ist die brennende Frage des Tages, wirtschaftlich und sozial“, sagte Peres laut dem Bericht. Haredim müssten ebenfalls dazu ermutigt werden, Berufe im Bereich der Technologie zu erlernen. Judentum und Wissenschaft sei kein Widerspruch, betonte der Präsident. Er wies darauf hin, dass es mittlerweile viele ultra-orthodoxe Frauen gebe, die eine Arbeit im Hightech-Sektor gefunden hätten und genug Geld verdienten, um ihre Familien vor der Armut zu bewahren. Zur Förderung der Haredim soll ebenfalls ein Komitee gegründet werden.

Die Zahl der arbeitenden erwachsenen israelischen Araber und Haredim ist niedrig, verglichen mit dem Rest der israelischen Bevölkerung. Nur 39 Prozent der ultra-orthodoxen Männer und 59 Prozent der Frauen dieser Gruppe haben Arbeit. Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2009 leben 59 Prozent der ultra-orthodoxen Haushalte in Armut, verglichen mit 12,9 Prozent der gesamten israelischen Haushalte.

Bei den arabischen Frauen in Israel arbeiten 21 Prozent, verglichen mit 57 Prozent der jüdischen Frauen. Von den arabischen Männern arbeiten laut dem Bericht zwar viele, allerdings führen sie hauptsächlich niedere Tätigkeiten aus und gehen dadurch teilweise schon mit 45 Jahren in Rente.

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