In einem Interview mit dem US-amerikanischen Journalisten Jeffrey Goldberg für das Magazin „TheAtlantic“ hatte Castro unter anderem den iranischen Führer Mahmud Ahmadinedschad für dessen Leugnung des Holocaust kritisiert. Die iranische Führung müsse die Folgen des theologischen Antisemitismus verstehen und Israels Ängste ernst nehmen.
„Ich glaube nicht, dass jemand mehr verleumdet wurde, als die Juden. Ich würde sagen, viel mehr als die Muslime. Sie wurden viel mehr als die Muslime verleumdet, denn sie werden für alles beschuldigt und verunglimpft. Keiner gibt den Muslimen an allem die Schuld“, so Castro. Die iranische Regierung müsse verstehen, dass die Juden von ihrem Land vertrieben und in alle Welt zerstreut wurden, wo sie als „Gottesmörder“ verfolgt wurden. „Die Juden haben eine Existenz durchlebt, die wesentlich schlimmer ist als unsere. Nichts ist mit dem Holocaust vergleichbar.“
Auf die Frage, ob Israel als jüdischer Staat das Recht auf Existenz habe, antwortete Castro: „Ja, ohne Zweifel“.
Staatspräsident Peres schrieb in seinem Dankesbrief an Castro, dessen Worte seien für ihn unerwartet gekommen und hätten ihn „sehr berührt“. „Ich danke Ihnen, vom Grunde meines Herzens. Sie haben bewiesen, dass sich auch diejenigen nahe sein können, die weit entfernt voneinander sind.“
Die überraschende Unterstützung würdigte auch Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. „Diese Bemerkungen Castros zeigen sein tiefes Verständnis für die Geschichte des jüdischen Volkes und des Staates Israel“, sagte der israelische Regierungschef am Samstag laut der Tageszeitung „Ha´aretz“.
In der Vergangenheit hatte sich Castro eher kritisch gegenüber dem jüdischen Staat geäußert und stets die Palästinenser unterstützt.