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Peres trifft isländische Außenministerin

JERUSALEM (inn) - Staatspräsident Schimon Peres hat Israels harte Linie gegenüber der Hamas verteidigt. Am Dienstag traf er sich in Jerusalem mit der isländischen Außenministerin Ingibjörg Solrun Gisladottir.

Bei dem Gespräch wollte Gisladottir, die seit dem 24. Mai im Amt ist, wissen, warum Israel Verhandlungen mit der Hamas ablehne. Peres entgegnete, europäische Führer, die keine Erfahrung mit dem Leben unter täglichem Terror hätten und es deshalb nicht begriffen, sollten nicht Maßnahmen kritisieren, mit denen Israel seine Bürger beschütze.

Solange die Hamas erkläre, dass sie nicht an Vereinbarungen zwischen der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO und Israel gebunden sei, könne es keine Gespräche mit der Gruppierung geben. Zudem verfolge sie eine Politik des Terrors und Mordes und feuere Raketen auf israelische Zivilisten ab, fügte Peres laut der „Jerusalem Post“ hinzu. „Wenn jemand auf der Straße auf Sie schießt, wer ist dann schuld – Sie oder der Angreifer?“

Israelis aus dem rechten und linken politischen Spektrum seien vereint in ihrem Wunsch nach Frieden, so der neue Präsident. Doch Bedingung dafür seien zwei Staaten, die friedlich und sicher Seite an Seite existierten. Die Hamas sei hingegen nicht an Frieden interessiert. Sie habe vielmehr das Ziel, einen in fanatischer Weise religiösen Staat zu gründen, der eine Erweiterung Syriens und des Iran wäre.

„Angriffe trotz Gaza-Rückzug“

Peres erinnerte daran, dass Israel um des Friedens willen in einem schwierigen und schmerzhaften Prozess den Gazastreifen geräumt habe. Doch seither seien ohne Unterlass Raketen auf Israel abgeschossen worden, auch wenn heute kein einziger Israeli mehr in Gaza lebe. Israel könne nicht zulassen, dass palästinensische Extremisten, die Frieden ablehnten, ihre Herrschaft und ihre mörderische Politik den anderen Palästinensern aufzwängten.

Gisladottir ist die Vorsitzende der Sozialdemokratischen Allianz. Island bewirbt sich um einen Sitz im UN-Sicherheitsrat für die Jahre 2009/10. Ziel des dreitägigen Besuches der Ministerin im „Heiligen Land“ ist es, sich mit israelischen Angelegenheiten und Problemen der Region vertraut zu machen.

Die Isländerin kam auch mit ihrer israelischen Amtskollegin Zipi Livni zusammen. Diese erörterte Israels Stellung gegenüber der neuen palästinensischen Regierung im Westjordanland unter Premierminister Salam Fajjad. Geplant sind außerdem Besuche an der Grenze zu Syrien und dem Libanon sowie in der raketengeplagten Wüstenstadt Sderot.

Zwischen Israel und Island bestehen Beziehungen, die als „warm“ bezeichnet werden. Gegenseitige Botschafter gibt es allerdings nicht. Die Länder hoffen darauf, ihre wirtschaftlichen Verbindungen zu stärken und weiter auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe zusammenzuarbeiten. Island ist kein Mitglied der Europäischen Union.

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