Peres reagiert auf Ahmadinedschad

NEW YORK (inn) - Israels Staatspräsident Schimon Peres hat den Iran für die stockenden Friedensbemühungen in Nahost verantwortlich gemacht. Damit reagierte er am Mittwoch vor der UN-Vollversammlung auf die Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Dieser hatte am Dienstag die "zionistischen Mörder" angegriffen und auf eine jüdische Weltverschwörung hingedeutet.

„Die iranische Unterstützung für die Hisbollah hat den Libanon gespalten“, sagte Peres in seiner Ansprache. „Die Unterstützung für die Hamas hat die Palästinenser gespalten und verschiebt die Gründung des palästinensischen Staates.“ Israel habe Zugeständnisse gemacht, weil es mit seinen Nachbarn in Frieden leben wolle. Hingegen spalte das iranische „Streben nach religiöser Hegemonie und regionaler Vorherrschaft den Nahen Osten“. Es stehe den Chancen auf Frieden im Wege.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, war Ahmadinedschad während der Rede des Israelis nicht zugegen. Peres brandmarkte dessen Ansprache als „dunkelste antisemitische Verleumdung“. Sie sei „ein Versuch, eine der hässlichsten Verschwörungen der Geschichte zum Leben zu erwecken“. Mit Bezug auf frühere Bemerkungen des Iraners fügte er hinzu, die „verabscheuungswürdige Leugnung des Holocaust verspottet einen unbestreitbaren Beweis – eine zynische Beleidigung für Überlebende des Horrors“.

Dabei betonte Peres, dass Israel die Iraner an sich nicht als Feinde betrachte. „Ihre fanatische Führung ist ihr Problem und die Besorgnis der Welt.“

Verhandlungen mit Palästinensern über 2008 hinaus

Im Zusammenhang mit den israelisch-palästinensischen Verhandlungen sagte der Präsident: „Wir verhandeln über völligen Frieden. Beide Parteien sind einverstanden, dass ein palästinensischer Staat Seite an Seite mit Israel errichtet werden soll.“ Sie sollten in Frieden, Sicherheit und Respekt leben. „Wir haben versucht, die Verhandlungen in diesem Jahr abzuschließen. Es wird länger dauern. Aber ich glaube, es kann im nächsten Jahr vollendet werden.“

Peres ging auch auf den von Palästinensern entführten Soldaten Gilad Schalit ein, der sich seit dem 25. Juni 2006 im Gazastreifen befindet. Er forderte die Vollversammlung auf, „seine Freilassung an die Spitze der Tagesordnung zu setzen. Wenn eine Geisel in Gaza festgehalten wird, verursacht dies seine Isolation und eine weitere Verschlechterung der Lage“.

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