WASHINGTON (inn) – Nach den Knesset-Wahlen wird Israel bereit sein, erneut Verhandlungen mit den Palästinensern aufzunehmen. Das sagte Schimon Peres bei einem Treffen mit US-Außenministerin Condoleezza Rice in Washington.
Bei den Verhandlungen solle es auch um den endgültigen Status gehen. Das Ziel sei es, den Konflikt zu beenden, erläuterte der israelische Politiker nach dem 45-minütigen Gespräch vor Journalisten. Zudem sollten dauerhafte Grenzen zwischen den beiden Seiten eingerichtet werden. Grundlage für die geplanten Gespräche sei die „Roadmap“. Die israelischen Parlamentswahlen finden am 28. März statt.
Dass es jetzt eine neue Zentrumspartei gebe, werde Entscheidungen bezüglich des Friedensprozesses erleichtern, fügte Peres hinzu. Er war von der Arbeitspartei in die neue Mitte-Rechts-Partei Kadima gewechselt. Der Friedensnobelpreisträger sprach auch von Plänen, weitere Gebiete zu räumen: „Wir denken nicht: Gaza zuletzt, sondern: Gaza zuerst.“
Premierminister Ariel Scharon, der nach einem Schlaganfall im Koma liegt, „wollte einen echten Versuch machen, den Konflikt zu einem Ende zu bringen“, sagte Peres laut der Tageszeitung „Ha´aretz“. Ähnliche Standpunkte vertrete auch der amtierende Regierungschef Ehud Olmert.
Bitte um Finanzhilfe
Peres bat die US-Regierung zudem um eine finanzielle Unterstützung für die Entwicklung der Negev-Wüste und Galiläas. Jetzt, wo Israel den Gazastreifen verlassen habe, müsse die Aufmerksamkeit auf diese Regionen gelenkt werden.
Bei seinem letzten Treffen mit Scharon hatte US-Präsident George W. Bush den Israelis eine entsprechende Finanzhilfe versprochen. Daraufhin kam eine detaillierte Anfrage über zwei Milliarden Dollar. Doch infolge des verheerenden Hurrikans „Katrina“ beschlossen die israelischen Vertreter, ihre Anfrage wegen der hohen zusätzlichen Kosten für die US-Regierung zurückzustellen. Somit gibt es bisher nur eine generelle Zusage, aber keine Abmachung über eine feste Summe.