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Peres ist tot

Der frühere israelische Staatspräsident Schimon Peres ist gestorben. Israel bereitet sich auf Trauerzeremonien mit Gästen aus aller Welt vor.
Schimon Peres, 1923–2016

TEL HASCHOMER / JERUSALEM (inn) – Zwei Wochen nach seiner Hospitalisierung ist der israelische Altpräsident Schimon Peres in der Nacht zum Mittwoch gestorben. Am Dienstag hatte sich eine „erhebliche Verschlechterung“ seines Zustands eingestellt, wie der persönliche Arzt und Schwiegersohn, Rafi Feldmann, mitteilte. „Alle seine lebensnotwendigen Organe sind zusammengebrochen.“ Familienangehörige des 9. Staatspräsidenten Israels waren gekommen, um sich von ihm zu verabschieden. Im Scheba-Hospital in Tel HaSchomer bei Tel Aviv erschienen auch israelische Politiker, darunter Oppositionschef Jitzhak Herzog, sowie der sephardische Oberrabbiner.
Am Mittwochmorgen wurde bekannt, dass Peres seine Augen für Transplantationen gestiftet habe. Nach einer Trauersitzung der israelischen Regierung tritt der Ausschuss für Zeremonien und Symbole zusammen, um die Einzelheiten des Staatsbegräbnisses des verstorbenen 9. Staatspräsidenten Israels zu beschließen.

Großes Begräbnis

Am Donnerstag soll der Sarg von Peres vor der Knesset, dem israelischen Parlament, aufgebahrt werden, damit sich die Bevölkerung von ihm verabschieden kann. Am Freitag ist das Begräbnis auf dem Herzl-Berg geplant, wo schon andere große Persönlichkeiten Israels begraben liegen, darunter Staatspräsidenten und Regierungschefs.
Wie kaum ein anderer Israeli hat Peres in seinem langen Leben von 93 Jahren zahllose ehemalige und amtierende Staatsmänner getroffen. Entsprechend groß wird die Zahl der Würdenträger sein, die kommen, um Peres das letzte Geleit zu geben. Zuletzt kamen zu einem großen Staatsbegräbnis Würdenträger aus aller Welt nach der Ermordung des damaligen Premiers Jitzhak Rabin im November 1995.
Die Liste der erwarteten Staatsgäste ist noch nicht endgültig. Neben US-Präsident Barack Obama haben schon Papst Franziskus, der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Königin Beatrix von den Niederlanden, Prinz Charles, Bill und Hillary Clinton sowie andere Staatsführer ihr Kommen angekündigt. Unklar ist nach Medienberichten noch, ob der russische Präsident Wladimir Putin kommen wird oder sich vertreten lassen will. Aus der arabischen Welt wird mit Jordaniens König Abdullah II. gerechnet. Möglicherweise wird auch der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas dem verstorbenen Peres die letzte Reverenz erweisen. Ob der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi kommen wird, ist noch unklar. Genannt wurden auch zahlreiche Gäste aus Afrika, Südamerika und Asien.
Auf dem Ben-Gurion-Flughafen werden separate Parkbereiche vorbereitet für die zahlreichen Flugzeuge wie die „Air Force One“ des amerikanischen Staatspräsidenten und andere Privatmaschinen der Honoratioren. Am Freitag wird die Autobahn zwischen Tel Aviv und Jerusalem die meiste Zeit gesperrt bleiben, um den offiziellen Delegationen schnelle Durchfahrt zu ermöglichen. Die meisten Gäste werden sich nur knappe Zeit in Israel aufhalten und sofort wieder heimfliegen. (uws)

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