PARIS (inn) – Frankreich will eine internationale Konferenz für die Unterstützung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) ausrichten. Das schlugen Präsident Jacques Chirac und Außenminister Michel Barnier am Montagabend im Gespräch mit Israels Vizepremier Schimon Peres vor.
Peres empfahl, dass sich ein solcher Kongress nur mit wirtschaftlichen Aspekten beschäftigen solle, aber nicht mit politischen Fragen: „Es ist der richtige Weg, einen wirtschaftlichen Horizont vorzustellen, der zu einer wirtschaftlichen Demokratie führt“, sagte der Vizepremierminister bei dem Gespräch in Paris. „Erst dann sollte man politische Angelegenheiten diskutieren. Aber wenn die Wirtschaftskonferenz politische Früchte trägt, wäre das ein positives Ergebnis.“
Die französischen Politiker äußerten die Befürchtung, dass der politische Prozess nach der Abkopplung im Gazastreifen enden könne. Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ kritisierte Chirac den Plan, die Siedlung Ma´aleh Adumim mit Jerusalem zu verbinden – dies könne die Stoßkraft des Friedensprozesses zerstören. Er bot an, einen „Club Méditerrané“ in Gaza zu errichten.
Bei dem Gespräch ging es auch um die aktuelle Lage im Libanon. Die französischen Politiker teilten Peres mit, dass sie sich für den Augenblick mit dem syrischen Rückzug beschäftigten. Später wollten sie sich dafür einsetzen, dass die radikal-islamische Hisbollah in eine entmilitarisierte politische Organisation verwandelt werde. Sie versprachen, Israel über ihre Gespräche mit der Terrorvereinigung auf dem Laufenden zu halten.
Peres warnte vor der atomaren Bedrohung durch den Iran, die er als besonders große Gefahr für den Weltfrieden darstellte. Daraufhin sicherte ihm Chirac absolute Transparenz bezüglich der Gespräche zu, die Frankreich, Großbritannien und Deutschland mit dem Iran führen.
