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Peres erfreut: Papst Benedikt XVI. gibt Besuch in Israel bekannt

JERUSALEM (inn) - Papst Benedikt XVI. hat am Sonntag offiziell seinen Besuch in Israel angekündigt. Vom 8. bis 15. Mai dieses Jahres werde er in die Region pilgern und dort an den heiligen Stätten "um Frieden und Einheit für den Nahen Osten und die gesamte Menschheit beten", sagte das Oberhaupt der Katholischen Kirche nach dem Angelus-Gebet in Rom.

„Ich zähle auf die geistliche Unterstützung von Euch allen, möge Gott mich begleiten, mich unterstützen und mit seiner Gnade alle segnen, die mir auf meinem Weg begegnen“, zitiert die Tageszeitung „Jerusalem Post“ den Papst. Genaue Reisepläne gab das Kirchenoberhaupt nicht bekannt. Laut dem Bericht stehen jedoch ein Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem, sowie Aufenthalte im Westjordanland und in Jordanien auf dem Programm.

Israels Staatspräsident Schimon Peres begrüßte den Entschluss des Papstes. „Ich bin erfreut, dass Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. positiv reagiert und meine Einladung zu einem Besuch im Heiligen Land angenommen hat … Sein Besuch wird ein bewegendes und wichtiges Ereignis werden, das den Geist des Friedens und der Hoffnung bringt. Willkommen in Israel“, sagte Peres.

Laut dem Bericht werde der Präsident den Papst voraussichtlich bei seinen Reisen in Israel begleiten. Peres habe bereits Vorkehrungen für den päpstlichen Besuch angeordnet. Verschiedene Ministerien, die Polizei, Israels Armee und der Inlandsgeheimdienst Schin Beit bereiteten sich vor. Die Kosten für den Besuch belaufen sich voraussichtlich auf rund acht Millionen Euro, heißt es weiter.

Der Besuch von Benedikt XVI. wäre der dritte Besuch eines Papstes in Israel seit der Staatsgründung 1948. Im Jahr 1964 hatte Paul VI. als erster Papst das „Heilige Land“ besucht. Im März 2000 hatte sich Papst Johannes Paul II. zu einem Besuch in Israel, Jordanien und den Palästinensergebieten aufgehalten.

Geheimer Workshop zu Papst Pius XII.

Unterdessen haben sich am Sonntag in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem erstmals Historiker aus Israel und dem Vatikan getroffen, um über den Stand der Forschungen zu Papst Pius XII. während der Schoa zu sprechen. Journalisten waren nur zu den Eröffnungsreden des Apostolischen Nuntius in Israel, Erzbischof Antonio Franco, und des Yad Vashem-Direktors Avner Schalev zugelassen. Laut Franco markiere der gemeinsame Workshop eine neue Phase in den Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan und wirke vertrauensbildend. „Ich denke es ist klar, dass einer, der die Schoa leugnet, kein Katholik sein kann“, sagte Franco laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“.

Die Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan hatten in den vergangenen Wochen schwer gelitten, da Papst Benedikt XVI. die Exkommunikation des Holocaust-Leugners Richard Williamson aufgehoben hatte.

Das Seminar zu Papst Pius XII. dauert noch am heutigen Montag an. Israel und die jüdischen Gemeinden weltweit sind der Ansicht, der damalige Papst habe während der Zeit des Faschismus und des Zweiten Weltkrieges seine Stimme nicht gegen den Holocaust erhoben und sei daher am Ausmaß des Völkermordes mit schuldig. Der Vatikan – der eine Seligsprechung des damaligen Kirchenoberhauptes anstrebt – hatte dies stets mit der Begründung zurückgewiesen, Pius XII. habe durch stille Diplomatie Tausenden Juden das Leben gerettet.

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