Bei dem Treffen in Castel Gandolfo, dem Sommersitz Papst Benedikt XVI., bat Peres um die Unterstützung der Familien der Geiseln, berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ am Donnerstag. Das katholische Kirchenoberhaupt versicherte, er werde alles in Bewegung setzen, um den Familien der Geiseln zu helfen. Er wolle Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah umgehend kontaktieren.
Der israelische Staatspräsident äußerte sich besorgt zu dem Konflikt mit den Palästinensern und bezog sich dabei auf den ständigen Raketenbeschuss in Sderot. „Es ist Israel unmöglich, nicht auf die Kassam-Raketen zu reagieren, die in Kindergärten und Schulen einschlagen. Sie treffen dabei Kinder, Frauen und Männer, die unschuldig sind.“ Nach israelischen Angaben ging der Papst verständnisvoll auf die Position des 84-Jährigen ein.
Ferner sprachen die beiden über die Bedeutung der Religion im Krieg gegen den Terror. „Religion kann eine entscheidende Rolle im Krieg gegen den Terrorismus in der Welt spielen und den Frieden vorantreiben“, sagte Peres. „Gott ließ keinen Mann in seinem Namen oder seinetwillen umbringen. Jeder, der an Gott und seine Wege glaubt, muss die Heiligkeit des Lebens anerkennen.“
Ein weiteres Gesprächsthema war eine mögliche Israelreise des Papstes. Peres lud ihn erneut ins Heilige Land ein, hieß es in einer Mitteilung des Vatikans.
Auf seiner fünftägigen Italienreise will der israelische Staatspräsident eine Reihe diplomatischer Gespräche mit ranghohen Vertretern der Regierung führen.