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Peres begrüßt deutschen Libanon-Einsatz

BERLIN (inn) – Israels Vizepremier Schimon Peres hat bei seinem Deutschland-Besuch den deutschen Bundeswehreinsatz im Libanon begrüßt. Die Hisbollah sei die „wahre Gefahr“ für den Libanon, weil sie einen „iranischen Libanon“ wolle, so Peres.

In einem Interview im ZDF-heute-journal sagte Peres, er sehe „keinerlei Probleme“ angesichts des UNIFIL-Einsatzes der Bundeswehr vor der libanesischen Küste. Israel habe sein Ziel, den Krieg gegen die Hisbollah zu gewinnen, erreicht, wenn auch „nicht im Sinne eines militärischen Sieges“. „Sie wird dazu beitragen, einen Krieg zu verhindern. (…) Denn es war ja auch keine Auseinandersetzung zwischen bewaffneten Streitkräften. Aber fragen wir uns doch lieber: Warum hat Hisbollah überhaupt mit diesen Angriffen begonnen? Welches waren ihre Motive? (…) Vielleicht haben sie gemeint, mit ihren 12.000 Raketen könnten sie Israel zerstören. Aber das ist nicht passiert.“

Im bayerischen Bad Wiessee nahm Peres an der Gründungsfeier eines deutschen Unterstützervereins für sein „Peres Center for Peace“ teil. Diese Initiative rief der 83-Jährige ins Leben, nachdem ihm 1994 der Friedensnobelpreis verliehen worden war.

Das „Peres Center“ bringt bei verschiedenen Projekten Israelis und Palästinenser zusammen, etwa in Kindergärten für Araber und Juden, bei der Vermittlung palästinensischer Ärzte an israelische Krankenhäuser oder durch gemischte Fußballmannschaften. „Fußball-Spielen heißt: Kämpfen ohne zu töten“, sagte Peres bei der Eröffnungsfeier.

Die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, nannte Peres in ihrem Grußwort einen „Schiffer des Friedens und der Völkerverständigung“. An der Feier nahm auch Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) teil. Er nannte die Arbeit des „Peres Centers“ einen „wichtigen Beitrag zum friedlichen Miteinander“.

Peres forderte, den internationalen Druck auf Iran zu erhöhen, und zwar wirtschaftlichen und psychologischen Druck. Der habe größere Wirkung als militärische Drohungen. Auf die Frage, ob Israel bei Verhandlungen mit Syrien auch über eine Rückgabe der Golan-Höhen verhandeln würde, sagte er laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, zunächst müsse Damaskus damit aufhören, „Terror-Gruppen zu beherbergen“. „Ansonsten können wir Syrien nicht ernst nehmen.“

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