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Peres auf Staatsbesuch in Deutschland

BERLIN (inn) - Israels Staatspräsident Schimon Peres ist am gestrigen Dienstag zu einem viertägigen Staatsbesuch in Berlin eingetroffen. Im Park von Schloss Bellevue wurde er mit militärischen Ehren von Bundespräsident Horst Köhler empfangen. Später traf er sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Anlass des Besuchs ist der internationale Holocaustgedenktag, der am heutigen Mittwoch begangen wird.

In seiner Rede anlässlich des Staatsbanketts bekräftigte Köhler ein vor einem Jahr gegebenes Versprechen: „Wir Deutsche werden die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und das Gedenken an die Opfer wach halten. Wir sehen einen Auftrag darin. In unserem Einsatz und in unserer Arbeit für die Freiheit, für die Menschenrechte und für Gerechtigkeit. Für die Seelen der Toten. Und für unsere eigenen.“ Er lobte die guten Beziehungen, die beide Staaten inzwischen unterhalten. Diese habe man mutigen Menschen zu verdanken, „die bereit waren, über alles Trennende hinweg einander die Hand zu reichen“.

Köhler bezeichnete Peres als einen „guten Freund und verlässlichen Partner“. Dieser habe den Deutschen trotz persönlichen Leides die Hand entgegengestreckt. Der Bundespräsident sprach außerdem von einer Renaissance des jüdischen Lebens in Deutschland. „Das tut Deutschland gut“, so Köhler. Er bezog auch hinsichtlich des Atomstreits mit dem Iran klar Stellung: „Eine Atombombe in der Hand des iranischen Präsidenten, der den Holocaust leugnet, Israel droht und das Existenzrecht abspricht, darf es nicht geben.“

Gemeinsam besuchten beide Präsidenten zudem das Mahnmal „Gleis 17“ in Berlin-Grunewald und legten Kränze nieder. Von dort aus waren während des Dritten Reiches Tausende Juden in Vernichtungslager deportiert worden.

Merkel zum Atomstreit: „Die Zeit läuft aus“

Peres traf sich außerdem mit Bundeskanzlerin Merkel. Hauptthema der Zusammenkunft war der Atomstreit mit dem Iran, heißt es auf der Internetseite der Bundesregierung. In einer gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Gespräch betonte Merkel, der Iran müsse mehr Transparenz zeigen, anderenfalls drohten Sanktionen. „Die Zeit läuft aus“, so die Bundeskanzlerin. Sie hoffe, dass das Thema im Februar auf die Tagesordnung des UN-Sicherheitsrates kommt, wenn Frankreich dessen Vorsitz von China übernimmt.

Höhepunkt des Staatsbesuches ist die Rede, die Peres im Bundestag anlässlich des Holocaustgedenktages am heutigen Mittwochmittag halten wird.

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