„Ich weiß, dass es schwierig ist. Es ist schwierig für Sie und es ist schwierig für uns. Erinnern Sie sich, als Jitzhak Rabin und ich begannen, mit Ihnen zu sprechen? Nicht jeder stimmte mit unserer Ansicht überein. Jitzhak wurde vor unseren Augen getötet. Der Mörder wollte auch mich töten. Ich habe überlebt, um das Bestreben fortzusetzen. Heute gibt es viele Unterstützer. Wir sind beide durch harte Zeiten im Friedensprozess gegangen“, so Peres laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Der Staatspräsident wies darauf hin, dass sich Israel vollständig aus dem Gazastreifen zurückgezogen habe, dennoch habe die Hamas das Gebiet in ein Schlachtfeld verwandelt. Er warnte vor Bestrebungen der Hamas, die Palästinensische Autonomiebehörde zu übernehmen. Abbas wird in der kommenden Woche in Brasilien erwartet. Peres rief auch Syriens Staatspräsident Baschar al-Assad dazu auf, ohne Verzögerung in direkte Verhandlungen mit Israel zu treten.
„Deutliche Stimme gegen Vernichtung nötig“
In seiner Rede sprach Peres auch den Atomstreit mit dem Iran an. Er betonte jedoch, dass er nicht gekommen sei, um über den geplanten Besuch des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad am 23. November in Brasilien zu diskutieren. Der Iran sei Israel gegenüber nicht immer feindlich gesinnt gewesen. Heute jedoch könne man unmöglich ignorieren, dass ein Land, das Nuklearwaffen entwickle, zur Zerstörung Israels aufrufe. Es sei eine deutliche Stimme gegen Vernichtung und Terrorismus und für den Frieden nötig.
Die Beziehungen zwischen Israel und Brasilien seien unter früheren Regimes nicht immer ideal gewesen. Israel stehe allerdings tief in Brasiliens Schuld, da der südamerikanische Staat 1947 die UN-Resolution unterstützt hatte, die den Weg für die Gründung des jüdischen Staates geebnet hatte. Dies werde Israel nie vergessen, so Peres.
Peres wird Ehrenbürger von Brasilia
Vor seiner Ansprache im Parlament wurde Peres die Ehrenbürgerschaft der Hauptstadt Brasilia verliehen.
Der Besuch in Brasilien ist der erste eines amtierenden israelischen Staatspräsidenten seit mehr als vierzig Jahren. Peres wird dabei unter anderem von Tourismusminister Stas Misezhnikow sowie von etwa 40 hochrangigen Geschäftsleuten führender israelischer Unternehmen und Vertretern der Verteidigungsindustrie begleitet. Nach dem sechstägigen Aufenthalt in Brasilien steht ein Besuch in Argentinien auf dem Programm.
Im Juli hatte bereits Israels Außenminister Avigdor Lieberman Südamerika besucht. Israel ist darum bemüht, seine Beziehungen zu den dortigen Staaten auszubauen und den wachsenden Einfluss des Iran in der Region einzudämmen.