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Peres auf Staatsbesuch in Argentinien

BUENOS AIRES (inn) - Israels Staatspräsident Schimon Peres hat sich am Montag mit Argentiniens Präsidentin Christina Fernández de Kirchner getroffen. Unterdessen protestierten Tausende anti-israelischer Demonstranten gegen den Besuch von Peres. Sie beschimpften Israels Staatsoberhaupt als Mörder und riefen "Tod dem zionistisch-faschistischen Israel".

Bei dem Treffen verurteilte Peres den iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad. „Die Welt weiß sehr gut, wer hinter dem schrecklichen Anschlag auf die israelische Botschaft in Argentinien stand. Die Spuren der Täter sind deutlich – es sind die Spuren des Iran. Wir müssen die bedrohenden Kriminellen hinter diesem Attentat bestrafen und ihre Auslieferung fordern“, sagte Peres. Er fügte hinzu: „Jeder Mensch in Argentinien und jeder Mensch in Israel weiß, dass, wenn dieselbe Person, die verantwortlich für Mord, Zerstörung und Terrorismus ist, jetzt nach Nuklearwaffen für grausame Vernichtung strebt, diese eine ernsthafte Gefahr für den globalen Frieden darstellt.“

Auch Kirchner forderte die Auslieferung der Täter. „Der Iran muss einer Auslieferung der Verdächtigen zustimmen, vor allem derjenigen, die zur iranischen Regierung gehören. Laut dem Gesetz, sollten sie vor Gericht gebracht werden. Wenn sie dort verurteilt werden, dann ist es gut, aber sie müssen vor Gericht gestellt werden“, so die argentinische Staatspräsidentin. Sie befürworte das Nuklearprogramm des Iran, solange es dem Frieden diene. Jegliche Art von Antisemitismus sowie die Leugnung des Holocaust verurteilte Kirchner.

Während des Treffens unterzeichneten beide Politiker ein Kommunikationsabkommen zwischen ihren Staaten. Nach dem Gespräch folgte eine gemeinsame Pressekonferenz. Peres dankte Kirchner für den herzlichen Empfang und ihre Bestrebungen nach einer verstärkten Kooperation mit Israel.

Gedenken an die Opfer des Botschaftsanschlages

Vor der Zusammenkunft hatte Peres einen Kranz an einer Gedenkstätte für die Opfer des Anschlags auf die israelische Botschaft im Jahr 1992 niedergelegt. Er traf sich außerdem mit Überlebenden und Hinterbliebenen der Todesopfer. Diese forderten Peres auf, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die Auslieferung der Schuldigen zu erwirken. Damals waren 29 Menschen getötet worden.

Tausende bei Anti-Israel-Demonstration

Der Besuch Peres‘ in Argentinien findet unter hohen Sicherheitsmaßnahmen statt. Am Montag hatten sich Tausende Demonstranten in der Hauptstadt Buenos Aires versammelt. Sie marschierten zur israelischen Botschaft und verteilten dabei Flugblätter, in denen der Staat Israel und seine Regierung verurteilt werden. Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, waren zahlreiche Demonstranten offenkundig pro-muslimisch. Sie schwenkten libanesische Flaggen und zeigten Bilder von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und dem religiösen und politischen Führer des Iran, Ali Chamenei.

Präsident Peres beschimpften die Teilnehmer als „Mörder des palästinensischen Volkes“. „Es ist eine Schande, dass die Präsidentin unseres Landes sich heute mit dem Kindermörder Schimon Peres trifft. Er sollte aus der Stadt gewiesen werden. Es sind Tausende Menschen heute gekommen, um gegen die Gastfreundlichkeit zu protestieren, die dem Vertreter einer besetzenden und unterdrückenden Regierung erwiesen wird“, sagte einer der Demonstranten gegenüber „Jediot Aharonot“.

Vor dem Aufenthalt in Argentinien war Peres mehrere Tage auf Staatsbesuch in Brasilien. Bei seiner Rückreise nach Israel sollen ihn 30 Neueinwanderer aus den beiden südamerikanischen Ländern begleiten.

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